“Hello everybody out there using minix – I’m doing a (free) operating system (just a hobby, won’t be big and professional like gnu) for 386(486) AT clones. This has been brewing since april, and is starting to get ready. I’d like any feedback on things people like/dislike in minix, as my OS resembles it somewhat (same physical layout of the file-system (due to practical reasons) among other things).

I’ve currently ported bash(1.08) and gcc(1.40), and things seem to work. This implies that I’ll get something practical within a few months, and I’d like to know what features most people would want. Any suggestions are welcome, but I won’t promise I’ll implement them :-)

Linus (torva…@kruuna.helsinki.fi)

PS. Yes – it’s free of any minix code, and it has a multi-threaded fs. It is NOT protable (uses 386 task switching etc), and it probably never will support anything other than AT-harddisks, as that’s all I have :-(.”

Das waren die Worte die am 25. August der finnische Student Linus Benedict Torvalds in einem Minix-Usenet-Gruppe veröffentlichte. Nur wenige Tage später, am 17. September stellte er die erste Version seiner Entwicklung auf einen FTP-Server. Schnell findet Torvalds Mitstreiter, die sich für das Projekt interessieren. Schon zwei Jahre später gibt es unter der GNU GPL erste Distributionen. Damals entstand auch Slackware, die bis heute älteste Distribution. 1993 startet auch die Distribution Debian.

1994 gibt es im März endlich Linux 1.0. Von dem Projekt XFree86 kommt auch die erste grafische Nutzerschnittstelle. In diesem Jahr veröffentlichen sowohl Suse wie auch Red Hat die ersten Versionen ihrer Distributionen. Zwei Jahre später, 1996 wird Linux mit der Version 2.0 Multi-Prozessor-fähig. Vor allem Unternehmen greifen jetzt verstärkt zu der lizenzfreien Alternative.

Nach dem immer mehr Anwendungen für Linux verfügbar werden, entdecken 1998 Unternehmen wie Oracle, IBM und Compaq das Betriebssystem für sich und sichern Unterstützung zu. In diesem Jahr startet auch das KDE-Projekt mit dem Ziel, eine benutzerfreundlichen Oberfläche zu schaffen.

Im Jahr darauf, 1999, startet das Projekt Gnome mit dem gleichen Ziel und IBM sichert ein Milliarden-Investment in die freie Software zu. Im Jahr 2000 wird die Büro-Suite StarOffice unter der LGPL veröffentlicht und der Startschuss für OpenOffice (LibreOffice) fällt. 2001: Der Linux-Kernel 2.4 lernt USB, unterstüttzt bis zu 64 Gigabyte Arbeitsspeicher und wird so zu einer echten Alternative für Unternehmensanwendungen. 2004, Torvalds ist inzwischen bei den Open Source Development Labs angestellt und der Kernel steht in der Version 2.6 bereit, spaltet sich das XFree86-Team ab und gründet die X.org Foundation, um eine schnellere Entwicklung der grafischen Oberfläche des Betriebssystems umzusetzen.

Nachdem Novell 2005 die Community Version openSuse gestartet hat, schließt im Jahr darauf Novell ein Lizenz- und Patent-Abkommen mit Microsoft, über dessen genauen Inhalt bis heute gerätselt wird. Vor allem aus der Open-Source-Community muss sich Novell viel Kritik für dieses Abkommen anhören. Dieses Abkommen und auch der Sieg gegen den Kläger SCO im Jahre 2007 können aber Novell nicht mehr retten. 2010 übernimmt Attachmate große Teile von Novell und das von Microsoft angeführte Konsortium CPTN Holding LLC kauft 882 Novell-Patente. Als letzter großer Enterprise-Linux-Hersteller bleibt nur nun nur noch Red Hat.

Dennoch ist Linux und seine Ableger vermutlich das erfolgreichste Betriebssystem aller Zeiten. Google, Yahoo oder Amazon sind große Linux-Anwender. Und über 95 Prozent der schnellsten Rechner der Welt laufen unter Linux. Viele Börsen laufen auf Linux-Systemen, ganz zu schweigen von Andriod. Das Linux-basierte Mobilbetriebssystem erobert Monat für Monat neue Marktanteile.

Silicon-Redaktion

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