T-Systems fordert europäisches Cloud-Zertifikat

T-Systems wolle Kunden gewinnen, indem es die Sicherheit seiner Server betone, zitiert Bloomberg Reinhard Clemens, Vorsitzender der Geschäftsführung von T-Systems. Damit sei auch gemeint, Klienten von einem Zugriff seitens der Regierung abzuschirmen, wie das etwa der US Patriot Act erlaube.

“Amerikaner sagen: ‘Egal was passiert, ich händige die Daten an die Regierung aus, wenn ich dazu gezwungen werde – unabhängig davon, wo sie liegen'”, sagte Clemens. “Einige deutsche Unternehmen wollen aber nicht, dass andere Zugriff auf ihre Systeme haben.” T-Systems sei daher in einer guten Position, wenn es sagen könne: “Wir sind ein europäischer Provider in einem europäischen Rechtsraum, und kein Amerikaner kann an die Daten kommen”, erläuterte Clemens. “Eine deutsche Cloud” sei eine “sichere Cloud”.

Nach der Vorstellung des T-Systems-Managers könnte der TÜV Cloud-Dienste zertifizieren. Basis dafür könnten Richtlinien sein, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ausgibt. Die Behörde sei im Gespräch mit Vertretern der Europäischen Union, um Standards für die gesamte EU zu entwickeln. Daraus könne sich ein europäisches Zertifikat ergeben, sagte Clemens.

Bloomberg spekuliert, dass ein Siegel europäischen Providern wie Atos, Cap Gemini oder eben T-Systems Vorteile gegenüber internationalen Rivalen wie Hewlett-Packard, Microsoft und IBM verschaffen würde. Bis zum Jahr 2015 soll ein Großteil des geplanten Umsatzwachstums bei T-Systems aus Cloud-Dienstleistungen kommen.

Silicon-Redaktion

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