“Der ‘Weg zur Erleuchtung’ im geschäftlichen Umfeld war lang und steinig, aber Google Mail sollte jetzt als etablierter Anbieter von E-Mail in der Cloud betrachtet werden”, erklärt Matthew Cain, Vizepräsident für Forschung bei Gartner. Das Analystenhaus sortiert neue Technologien in seinem Hype Cycle traditionell in die Kategorien “Gipfel der überzogenen Erwartungen”, “Tal der Enttäuschungen”, “Pfad der Erleuchtung” und “Plateau der Produktivität”.
“Während Googles Anteil im Enterprise-E-Mail-Markt derzeit bei rund einem Prozent herumdümpelt, hält es fast die Hälfte der Anteile im Markt für Enterprise-Cloud-E-Mail”, so Cain weiter. Aktuell steckt E-Mail in der Cloud nach den Worten des Analysten noch in den Kinderschuhen und mache derzeit lediglich drei bis vier Prozent des Markts aus. Cain geht jedoch davon aus, dass der Anteil bis Ende 2016 auf 20 Prozent und bis 2020 auf 55 Prozent steigen wird.
Google verkauft seinen E-Mail-Dienst seit rund fünf Jahren an Unternehmen. Gartner zufolge ist Google Mail das einzige Mail-System, das sich in den vergangenen Jahren neben Microsoft Exchange behaupten konnte. “Konkurrenten wie Novell GroupWise und IBM Lotus Notes/Domino haben an Durchschlagskraft verloren, Cisco hat seinen Cloud-E-Mail-Versuch zu Grabe getragen und VMwares Zimbra konzentriert sich erst jetzt langsam auf den Business-Bereich”, schreiben die Analysten.
Google hat seinen E-Mail-Dienst in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. Im Januar hatte es etwa die Authentifizierung von ausgehenden E-Mails erleichtert. Im Februar erweiterte es die mobile Webversion von Mail um eine Priority Inbox. Sie stuft eingehende Nachrichten automatisch nach Wichtigkeit ein.
Gleichzeitig beklagen aber beispielsweise Finanzunternehmen und Konzerne mit komplexen Anforderungen einen Widerwillen seitens des Suchanbieters, neue Features für eine kleinere Nutzerzahl einzuführen. Ein Beispiel sei eine Überwachungsfunktion, die Banken benötigten, die meisten jedoch nicht wollten. Zudem habe Google bei Themen wie Sicherheit und Compliance nicht immer die nötige Transparenz walten lassen.
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