Peter Löscher, Bild: Siemens

Diese Entscheidung sei die Antwort von Siemens “auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie” nach der Fukushima-Katastrophe. Von Seiten der Bundesregierung habe es jedoch keinen Druck gegeben, aus der Atomtechnik auszusteigen, so Löscher. Künftig werde Siemens nicht mehr am Bau oder der Finanzierung von Atomkraftwerken mitwirken. Die Produktion von Komponenten wie Dampfturbinen werde jedoch weitergeführt, da diese auch in herkömmlichen Kraftwerken Anwendung fänden.

Der Siemens-Chef erteilte auch dem seit 2009 geplanten Joint Venture mit dem staatlichen russischen Nuklearunternehmen Rosatom eine Absage. Dazu werde es nicht mehr kommen. Man werde mit Rosatom jedoch “auf anderen Feldern” kooperieren. Die Reaktion der russischen Seite sei “sehr verständnisvoll” gewesen. Nach Angaben eines Siemens-Sprechers hat die Entscheidung für den Konzern keine finanziellen Nachteile, da es bislang nur eine Absichtserklärungen gegeben habe.

Unter Leitung von Heinrich von Pierer wollte sich Siemens bereits einmal aus dem Atomgeschäft zurückziehen – dann schwenkte der Konzern wieder auf Atomkurs ein. Noch 2009 ging Siemens nach einem Bericht von Reuters davon aus, dass bis 2030 über 1000 Milliarden Euro in Atomreaktoren investiert würden. Zusammen mit Rosatom wollte Siemens über ein Joint Venture von diesem “Zukunftsmarkt” profitieren.

Die Gründung dieses Joint Ventures erwies sich jedoch als vertrackt. Um mit Rosatom kooperieren zu können, musste Siemens zuerst das Joint Venture Areva NP mit dem französischen Rosatom-Konkurrenten Areva S.A. verlassen. Anfang 2009 kündigte Siemens und stieg im März 2011 aus Areva NP aus. Daraufhin leitet Areva S.A. juristische Schritte ein. Am 19. Mai 2011 urteilte ein Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer (ICC), Siemens sei seinen vertraglichen Pflichten gegenüber Areva S.A. nicht in vollem Umfang nachgekommen und habe einen Betrag von 648 Millionen Euro plus Zinsen an Areva S.A. zu zahlen.

In Areva NP hatte Siemens seine gesamten Nuklearaktivitäten eingebracht – diese lagen dann bei Areva S.A. Damit habe Siemens keine Kompetenz im “heißen Geschäft” mit Reaktor oder Brennelementen mehr, meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Kooperation mit Rosatom scheine die einzige Option, die der Konzern habe.

Im Gesellschaftervertrag von Areva NP war jedoch ein Wettbewerbsverbot vorgesehen – dessen Dauer das Schiedsgericht auf vier Jahre festlegte. Nach Siemens-Angaben läuft das Wettbewerbsverbot bis zum 25. September 2013. In diesem Zeitraum darf Siemens nicht mit Rosatom zusammenarbeiten – dieses “Moratorium” hat der Konzern als günstige Gelegenheit für einen Ausstieg aus der Atomtechnik-Herstellung genutzt.

Gegenüber dem Spiegel äußerte sich Löscher jetzt auch zur Schuldenkrise. Er rechne nicht mit einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone. “Dieser Fall wird nicht eintreten. Davon bin ich überzeugt.” In der Euro-Diskussion unterstütze er den Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Siemens stehe voll hinter der weiteren europäischen Integration.

Silicon-Redaktion

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  • Typisch Deutsch
    Das schafft wirklich nur Siemens! Weltweit einmaliges Know How, in 30 Jahren erworben und globusweit anerkannt, in den Mülleimer zu werfen (ich hatte selber früher mit dem Bereich dort gearbeitet).

    Aus allen Ländern kamen die Delegationen und Techniker, um sich bei Siemens und uns schlau zu machen. Alle gingen voller Staunen wieder nach Hause. Dies zeigte sich auch in jahrelanger Zusammenarbeit.

    Und nun wollen wir das alles nicht mehr, weil ein paar Chaoten der Meinung sind, Deutschland braucht so etwas nicht. Tja, selber schuld. China plant gerade 54 Atommeiler und Tschechien drei Neue, etc.

    Wir habens ja!

  • Verständlich
    Aus Sicht der Konzernleitung ist der Schritt verständlich. Es winken durch die Energiewende Milliardengewinne in Deutschland.
    Und ein Konzern der sich öffentlich komplett aus dem Atomgeschäft zurückzieht ist selbstverständlich glaubwürdig.
    Natürlich hoffe ich, dass das KnowHow irgendwo noch in deutschen Händen bleibt. Denn Länder wie China, Brasilien usw. können sich die schöne, neue, saubere, ethisch so gelobte Technik nicht leisten sonder werden einfach weiterhin Atomkraftwerke bauen - würde ich auch wenn ich da das sagen hätte.

  • Gratuliere zum Weg zurück in die Steinzeit
    Die dummen durch ARD und ZDF brainwashed Schwafelköpfe in Bevölkerung und Politik werden in einigen Jahren erbärmlich winselnd auf ihren Brustwarzen herangekrochen kommen und betteln, Atomenergie kaufen zu dürfen. Spätestens wenn denen klar wird, wie sie dem größten Massenbetrug und der größten Geschäftsidee aller Zeiten, dem angeblich durch den Menschen verursachten Klimawandel, auf den Leim gegangen sind, und ihre Stromrechnungen nicht mehr zahlen können, obwohl sich das Wetter trotzdem ändert und ändern wird, wie es über hunderte Millionen Jahre sich verändert hat.

    Da kann man mal sehen, was intensive Gehirnwäsche produzieren kann, ARD und ZDF Hand in Hand sind der damaligen Ostblockpropaganda im Lügenverkaufen haushoch überlegen, wobei große Teile der Bevölkerung sich einbilden, sie würden aus vermeintlicher Vernunft entscheiden und registrieren nicht daß sie nur noch manipulierbare Zombies sind.

    Es werden hunderte Atomkraftwerke gebaut, in Namibia, Sambia und sonstwo werden riesige Abbauten für Uran entwickelt, und die deutschen Schwachköpfe meinen mit einer Leidensmine der ganzen Welt mit Panikmache ihren Hirnmüll und Windräder verkaufen zu können.

    Alles lacht über uns, wir brauchen nur noch das Winseln zu üben.

    Auch bei der Bank Siemens mit rückgratlosem Management.

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