PGP-Begründer kritisiert Facebook und Google+
Jon Callas, Mitbegründer der Kryptographie-Software PGP (Pretty Good Privacy) hat den sozialen Netzwerken Facebook und Google+ einen mangelhaften Datenschutz attestiert. Callas gehört zu den führenden Verschlüsselungsexperten und war lange Jahre der oberste Sicherheitsarchitekt von Apple.
Nach Angaben von Zeit Online sprach Callas auf einer Veranstaltung des Berliner ‘Instituts für Internet und Gesellschaft’, das von Google gesponsert wird. Der Kryptographie-Experte, den einer der Gründungsdirektoren an die Humboldt-Universität eingeladen hatte, übte demnach scharfe Kritik an Google und anderen Internet-Serviceunternehmen.
Wenn die Internet-Serviceanbieter so weitermachten, gefährdeten sie am Ende die Innovationsfähigkeit des Internets, sagte Callas. “Wenn diese Internetfirmen die Mitglieder ihrer Community, also ihre Nutzer, in Datenschutzfragen nicht sehr schnell ernster nehmen, dann werden diese Nutzer zu denen laufen, die auf sie hören, und das sind die Regierungen. Diese Regierungen sind stärker als alle Internetfirmen.”
Besonders scharf kritisierte Callas das soziale Netzwerk Google+, das der Internetkonzern erst vor wenigen Monaten auf den Markt gebracht hatte. Dort müssen sich Nutzer unter ihrem Klarnamen anmelden – oder ihr Account wird gelöscht. “So drakonisch vorzugehen, hatte für Google nur einen Grund: Die Firma hat es sich besonders leichtmachen wollen, die Nutzer seiner Dienste als Produkte an die Werbekunden zu verkaufen”, sagte Callas.