Nach Angaben der Freien Universität “beachtete” das Auto dabei jeweils störungsfrei die Phasen von 46 Ampeln, demonstrierte Spurwechsel und durchquerte die Kreisverkehre Großer Stern und Ernst-Reuter-Platz. “Dies ist ein weiterer Schritt hin zur Mobilität der Zukunft”, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz der Freien Universität, Prof. Dr. Raúl Rojas. Auf privatem Gelände – etwa auf Flughäfen oder in Fabriken – sei es bereits jetzt möglich, autonome Fahrzeuge einzusetzen. Auf Autobahnen sei es denkbar, autonomes Fahren in zehn Jahren zu erleben. “Im Stadtverkehr dagegen müssen noch viele Probleme gelöst werden”, betonte der Wissenschaftler. Dort sei mit einer Einführung autonomer Fahrzeuge erst in 20 bis 30 Jahren zu rechnen.
Der von den Forschern modifizierte VW erkennt seine Umgebung mithilfe spezieller Sensoren und kann damit Ziele in der Stadt selbstständig ansteuern. Der Mensch im Auto ist nur noch Passagier und Fahrlehrer. MadeInGermany ist das erste Fahrzeug, das im Land Berlin eine Ausnahmegenehmigung durch das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten beziehungsweise die Senatsverwaltung erhalten hat.
Dazu wurde eigens ein Sicherheitskonzept in Kooperation mit dem TÜV-NORD entwickelt. Gemäß einer Auflage des TÜV sitzt ein Sicherheitsfahrer am Steuer; er braucht aber bei der Fahrt nicht einzugreifen: Der Computer übernimmt das Fahren. Grünes Licht für das autonomen Fahren gab es im Juni dieses Jahres. Die Wissenschaftler des vom Bundesforschungsministerium geförderten Innovationslabors ‘AutoNOMOS Labs‘ haben seitdem verschiedene Erprobungsfahrten in der Stadt Berlin und auf der Autobahn absolviert.
Der Computer regelt über das Drive-By-Wire-System Bremse, Gaspedal und Lenkung. Andere Autos und Passanten werden über Laser-Scanner, Radar und Videokameras erfasst. Spezielle Software analysiert die Daten, erkennt Fahrsituationen und erzeugt die notwendigen Fahrbefehle. MadeInGermany ist ein Prototyp dessen, was die Forscher der Freien Universität das “grüne Auto der Zukunft” nennen.
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