Eine Strategie im Kampf gegen Kinderpornographie
Das Bündnis White IT veranstaltet in dieser Woche in Hannover sein Symposium 2011. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die künftige Strategie im Kampf gegen Kinderpornographie. Die neue Vorgehensweise ist die Konsequenz aus einer Studie, die erstmals Herstellung und Vertrieb von Kinderpornographie im Internet wissenschaftlich untersucht hat.
Es wird erwartet, dass Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann auf seiner Keynote am Eröffnungstag des Symposiums an diesem Mittwoch, eine weltweite IT-Lösung zur Bekämpfung von Kinderpornographie fordern wird. Den Plänen zufolge soll ein “Child Abuse Media Metainformation Network” (CAMnet) künftig Datenbanken verschiedener Polizeibehörden mit kinderpornographischen Inhalten zusammenführen.
Die internationale Zusammenarbeit gilt unter Experten als eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen Kinderpornographie im Internet. Im Video-Interview mit silicon.de beschreibt Frank Ackermann, Director Self-Regulation beim eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft, die Erfahrungen des Verbands auf diesem Gebiet.
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Der eco-Verband hat beispielsweise bereits vor einiger Zeit einen Browser-Button etabliert, über den Internetnutzer Alarm schlagen können, wenn sie im Netz auf kinderpornographische Inhalte stoßen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche und ähnliche Ideen gut sind, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Problematik zu lenken – die Zahl der einschlägigen Webseiten lässt sich damit aber kaum verringern. Auch weil Beteiligung du Interesse der Bevölkerung in der Regel schnell nachlässt.
Das Bündnis White IT unterstützt auch deshalb einen ganzheitlichen Ansatz und versucht, das Problem von mehreren Seiten einzukreisen. So werden auf dem Symposium in Hannover auch Vertreter der Bundesregierung über die Möglichkeiten auf politischer Ebene sprechen. Ein Forensiker der Polizei beschreibt konkrete Fälle aus seinem Einsatzalltag und zeigt, wie Endgeräte ausgewertet werden können, um so Tätern auf die Spur zu kommen.