In ihrem dritten Jahr konnte die Stuttgarter Doppelmesse aus IT & Business und DMS Expo rund 11.000 Fachbesucher verzeichnen (Vorjahr 10.271). Die IT-Business versteht sich als Fachmesse für Software, Infrastruktur und IT-Services, die DMS Expo als “Europas Leitmesse für Enterprise Content-, Output- und Dokumentenmanagement”. Diesem Duo ist die Händlermesse “FocusReseller” angeschlossen. Zeitgleich fand am 20. September die Cloud Computing Conference des Bitkom statt.
Auf der Pressekonferenz stellte Rainer Glatz, Geschäftsführer Fachverband Software im VDMA, u.a. fest, dass mittlerweile knapp ein Drittel der Mitarbeiter in den Unternehmen einen mobilen Arbeitsplatz nutzen. Diese Verbreitung mobiler Nutzung spiegelte sich in den Neuheiten, die die Aussteller zeigten. So stellte IFS die ersten zwei berührungsempfindlichen ERP-Apps für seine ERP-Software vor. Die Reisekostenabrechnung läuft auf dem Apple iPhone und iPad, weitere Plattformen dürften folgen. CAS Software zeigte seine Apps zur Kundenverwaltung für Android, iPhone und iPad, und Myfactory bietet sein ERP-Paket gleich ganz online und mobil an.
Internationalisierung und Integration sind weiterhin im Mittelstand gefragt. Für KMUs, die expandieren wollen, bietet Sage nun mit der Standard Edition seines ERP-Pakets X3 eine kaufmännische Lösung ab 50.000 Euro, die sich bereits in 35 Tagen statt wie sonst in 80 Tagen implementieren lässt, wie der Sage-Manager Christopher Catterfeld versichert. Auf Integration setzt hingegen Oxaion mit seiner Tochter DTM, die eine Serienfertiger-Lösung für den Automotive-Sektor ins das ERP-Portfolio des Mittelständlers einbringt.
Neben Mobilität und Business Analytics sieht Stephan Wippermann von IBM Deutschland in Cloud Computing ein weiteres Trendthema im Mittelstand. IFS etwa hat seine eigene Cloud auf der Basis von Microsoft Windows Azure aufgebaut. Sage hingegen betreibt keine Cloud für seine Kunden, sondern bietet hierfür Cloud Provider als Partner an.
Stephan Wippermann hält für Cloud-Anbieter und -Betreiber eine “intelligente IT-Infrastruktur” als unabdingbar, um flexibel und effizient unterschiedliche Arbeitslasten in einem Unternehmen zu handhaben und IT-Services schnell bereitstellen zu können. Der IBM-Mittelstandschef sagte, IBM wolle bis Ende 2012 eine Milliarde Dollar in IT-Projekte des Mittelstands investieren, nicht zuletzt auch in solche des Cloud Computing.
Es gibt jedoch noch Bedenken hinsichtlich Cloud Security. BSI-Präsident Michael Hange wies auf die Notwendigkeit von Sicherheitsstandards hin, nicht zuletzt auch bei den Cloud-Anbietern, sowie verbesserte Interoperabilität der Cloud Services. “Jeder Nutzer sollte möglichst leicht den Provider wechseln können, ohne Einbußen an Servicegüte befürchten zu müssen.” Hier müsse die Industrie noch nachlegen.
Außerdem forderte Hange die verbesserte Interoperabilität der Cloud Services. “Jeder Nutzer sollte möglichst leicht den Provider wechseln können, ohne Einbußen an Servicegüte befürchten zu müssen.” Hier müsse die Industrie noch nachlegen. “Wir brauchen auch Standard-Schnittstellen, die es ermöglichen, einen richtigen Markt zu erzeugen.”
Auch Peter Schaar, der Bundesdatenschutzbeauftragte, erhebt Forderungen. “Wir brauchen: Klare Kriterien auch für Cloud Services, im Hinblick auf den technologischen Sicherheitsstandard und im Hinblick auf den Datenschutz. Wir brauchen klare vertragliche Regelungen zwischen den Cloud-Anbietern und den Cloud-Nutzern, die den Vorgaben des Datenschutzrechts genügen. Und wir brauchen Kontrollstrukturen, die die Einhaltung des Datenschutzes garantieren und überwachen.”
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