Bislang hat Groupon den gesamten Wert eines Rabattgutscheins in die Bücher aufgenommen. Künftig wird hier nur noch die Kommission auftauchen, also der Betrag, der tatsächlich bei dem Unternehmen hängen bleibt. Für das Jahr 2010 ergibt die neue Berechnung einen deutlichen “Umsatzeinbruch” – anstatt zuvor 713 Millionen Dollar stehen jetzt nur noch 313 Millionen Dollar unter dem Strich.
Die Zahlen gehen aus einer Mitteilung hervor, die die US-Firma am Freitag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Damit wird aber gleichzeitig auch deutlich, das Groupon weiter an den Plänen zum Börsengang festhält. Ein genauer Termin steht jedoch nicht fest, nachdem die Firma die Börsenpläne Anfang September aufgeschoben hatte. Als Grund wurde die schwache Wirtschaftslage genannt.
Gleichzeitig sind zuletzt auch Zweifel an Groupons Geschäftsmodell in den Vordergrund gerückt, das trotz wachsender Geschäfte nicht aus den roten Zahlen kommt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits ist gerade in den Großstädten das Potential weitgehend ausgeschöpft. Restaurants, Geschäfte und Dienstleister, für die sich eine Beteiligung lohnt, sind meist schon dabei – für Groupon wird es entsprechend immer schwieriger neue Partner zu finden. Gleichzeitig gibt es immer mehr Groupon-Nachahmer, die den Wettbewerb auf den Markt verschärfen. Dennoch hatten einige Beobachter dem Unternehmen einen milliardenschweren Börsengang zugetraut, als im Juni der Gang auf Parkett angekündigt wurde.
Auch innerhalb des Schnäppchenportals scheint der Optimismus zu bröckeln. Wie es in einer Mitteilung heißt, wird die Leiterin des operativen Geschäfts, Margo Georgiadis, das Unternehmen verlassen. Die Managerin war die Nummer zwei nach Gründer und Chef Andrew Mason. Georgiadis war ursprünglich von Google zu Groupon gekommen und kehrt nun zu ihrem früheren Arbeitgeber zurück. Dort wird Georgiadis nun Googles Präsidentin für Nord- und Südamerika.
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