Keine Tracking-Cookies, keine inhaltssensible Werbung, kein Like-Buttons und dennoch hat Harold Hackett mehrere Tausend Freunde und Follower in aller Welt. Er verlässt sich lieber auf die Wellen des Ozeans, der sich vor seiner Haustür erstreckt.

Seit 15 Jahren lässt er in einem kleinen Ort auf dem Prince Edward Island Plastikflaschen zu Wasser. Und seine Respond-Rate kann sich sehen lassen. 4800 Flaschen hat er los geschickt und bis jetzt 3100 Antworten bekommen.


‘Harold the Bottle Man’ auf dem Weg zu seiner sozialen Schnittstelle: Dem Ozean. Screenschot aus einem BBC-Video von CNET.

Seine erste Nachricht hat der 59-Jährige im Mai 1996 den Wellen übergeben und seit dem bekommt er aus Afrika, Russland, Europa und Südamerika Antworten, per Post. Er nimmt leere Saft-Flaschen, beschriftet sie mit Edding und steckt eine fotokopierte Nachricht mit seiner Postanschrift hinein. Vor allem an seinem Geburtstag, dem 23. August, lässt er gerne Nachrichten ins Meer hinaus treiben.

Manche Flaschen brauchen über ein Jahrzehnt, bis sie gefunden werden. Andere werden mehrmals geöffnet und dann wieder “weitergeleitet”, bis sie von jemand anderem gefunden werden. Gegenüber seiner Heimatzeitung dem Guardian of Charlottetown erklärte Hackett: “Ich habe eine Nachricht, die von fünf verschiedenen Menschen gefunden wurde.”

Die Menschen würden die Nachricht öffnen, einen Gruß hinterlassen und dann die Flasche wieder ins Meer werfen. Die Flasche mit den fünf Findern startete in Cape Breton, wurde dann in Nova Scotia noch einmal gefunden, nach Neufundland gespült, um dann nach St. Pierre-Miquelon und schließlich nach Florida zu gelangen. Von dort aus hat sie der Finder wieder an Hacket zurückgeschickt.

Er nennt in seiner Nachricht niemals seine Telefonnummer, weil er eine Antwort “in der Hand halten will”. “Jeder Brief erzählt seine eigene Geschichte”, so Hacket, den seine Nachbarn liebevoll ‘Harold the Bottle Man’ nennen. Er unterhält auch viele Brieffreundschaften und bekommt zu Weihnachten im Schnitt 150 Glückwunschkarten.

Bei so viel Feedback will er auch “so lange weiter machen, wie er kann”, wie er der BBC erzählt.

Silicon-Redaktion

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