Die ICANN-Leute haben sich ja ein bisschen gewunden auf die Frage, wer diese Domains denn haben will. Und schließlich liegt’s auch auf der Hand: Brands, Marken, können künftig als TLDs promotet werden. Noch mehr Kommerz im Web also. Klar, eigentlich.
Aber als Journalist muss man halt fragen – die ICANN-Leute und schließlich auch den CIO von Bayern. Dem muss man die Preußen-Frage stellen, also ob auch Leute jenseits des Mains eine Subdomain unter der geplanten TLD .bayern beantragen dürfen.
Das ist eine saublöde Frage, weil selbige Marke im Wesentlichen darin besteht, das Bayern anders ist, aber anders halt vor allem für die Anderen. Und weil die Anderen die Mehreren sind, sollen sie ihre Kaufkraft selbstverständlich dafür einsetzen können, um sich anders zu fühlen.
Wenn man den Anderen aber sagt, dass sie gleichbehandelt werden, dann wären sie nach dem Kauf einer Subdomain ja nicht mehr anders. Und sie würden nicht kaufen. Kaufen aber sollen sie schon, alle.
Der CIO hat sich denn auch sehr professionell herausgeredet. Der ist überhaupt ein echter Profi. Eine Keynote hat er gehalten in perfektem Walldorf-Englisch, wie es sich für einen CIO gehört.
Von anderen CIOs unterscheidet er sich durch nichts. Außer, dass sein Team “Herr Staatssekretär” zu ihm sagt. Da ist er denn doch wieder anders.
Abends ging’s dann auf die Wiesn. Sowas machen Amerikaner wie die von der ICANN ja sehr gerne, weil sie das drüben so nicht haben, nur Disneyland. Und wegen des bajuwarischen USPs (Unique Selling Proposition) ist das Preisniveau auf der Wiesn sogar noch höher als in Disneyland.
Im Schnitt 8,97 Euro kostet heuer die Mass. Das ist viel Geld. Jedes Jobcenter ist in der Lage, einem Hartz-4-Empfänger vorzurechnen, dass man mit so viel Geld am Tag leben kann.
Gespielt hat eine Seppl-Gruppe, die “…-Buam” heißt. Und ein Mann vom Nebentisch hat zwei Madel auf die Bühne geschubst – zum Dirigieren. Dirigieren kostet 50 Euro, war zu erfahren.
Die Madel gackerten erst ein bisschen albern, boten aber insgesamt einen allerliebsten Anblick in ihren Dirndln. Das liegt mit daran, dass ein Dirndl die gleichen statischen Aufgaben erfüllt wie ein Superbra. Und die Madel, die das Bier bringen haben kurze Lederhosen an, die so ähnlich geschnitten sind wie in den 70er Jahren die Hot Pants.
Dann riss einer von den Buam ein Witz über den FC Bayern. Das ist ein Münchner Fußballverein, der Bayern als Markenzeichen im Namen führt und sich ansonsten vor allem dadurch auszeichnet, dass er mehr Geld hat als die TSG Hoffenheim des SAP-Gründers Dietmar Hopp.
Derzeit macht der FC Bayern Schlagzeilen, weil einer seiner Spieler eingesperrt ist. Er soll seine Villa in Grünwald angezündet haben. Ein Millionenschaden ist entstanden. Denn die Immobilienpreise in Grünwald liegen auf dem Niveau von Manhattan.
Der Bayernpräsident Uli Hoeneß, ein gebürtiger Schwabe, hat denn auch die Justiz gerüffelt, dass sie einen seiner teuren Spieler einsperrt wie einen gewöhnlichen Strauchdieb. Dem Bayernpräsidenten wird das zugestanden, dass er sich über die dritte Gewalt stellt. Denn er ist der Nachfolger des Kaisers und österreichischen Steuerbürgers Franz Beckenbauer. Was wiederum zeigt, dass man in Bayern nichts gegen welche hat, die von anderswoher kommen, so lange es solche sind wie der Uli und der Franz.
Nach dem FC-Bayern-Witz und ein paar “Prosit der Gemütlichkeit” haben die hochprofessionellen Seppl-Darsteller dann gemerkt, dass es soweit ist, und haben Stones gespielt.
Der Sänger hat Mick Jagger exakt getroffen. Wenn der bayerische CIO eine solche Aussprache hätte, man würde ihn nicht für einen CIO halten.
Dunkel wird’s um einen herum, weil unzählige Japaner und Amerikaner auf die Bänke steigen. Lederbehoste Hintern schieben sich vors Licht. Ja, so was gibt’s nicht in Disneyland: “Sex and Drugs and Rock’n Roll”.
Und während man eisern seine erste und einzige Mass zuzelt, damit man nicht zu den anderen von anderswoher auf die Bank steigt, fällt es einem ein: Das hätte man den CIO fragen sollen, nicht ob andere auch eine Subdomain unter .bayern bekommen können, sondern was sie dafür bezahlen müssen.
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