Blick in die Kristallkugel: 2015, 2100, 3500 und danach
Das ‘Intergovernmental Panel on Climate Change’ – im deutschen besser bekannt als Weltklimarat – hat seinen fünften Bericht vorgelegt. Die Experten zeichnen ein düstere-faszinierendes Zukunftsbild. Auch die dramatischen Folgen der Klimaerwärmung können demnach die technologischen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht stoppen.
Die Errungenschaften der nächsten Jahre sind noch gut nachvollziehbar. Einiges davon wurde bereits in den vergangenen Monaten und Jahren präsentiert – entfaltet die volle Wirkung aber erst in der nächsten Dekade. Ein Beispiel dafür ist ein tragbarer Trinkwasser-Aufbereiter, der bereits im Jahr 2007 vorgestellt wurde. Aktuell wird er hauptsächlich von ausländischen Hilfsorganisationen und UN-Truppen eingesetzt – im Jahr 2015 würden Bewohner von Entwicklungsländern massiv von dem Gerät profitieren.
Bereits im Jahr 2045 aber werden technologische Entwicklungen dem Klimarat zufolge ein Tempo erreicht haben, das Menschen nicht mehr begreifen können. Es sei denn sie erweitern ihre eigene Intelligenz – das gelingt ihnen mit Hilfe virtueller Oberflächen, die durch Nano-Netze entstehen.
Zu dieser Zeit werden Nano-Systeme auch Einzug in den menschlichen Körper halten. Dort könne sie das Immunsystem stärken, den Blutdruck regulieren, einige Folgen der Alterung reparieren und die Wundheilung beschleunigen.
Gemäß “Moore’s Law” entspricht dann im Jahr 2053 die künstliche Intelligenz von Desktop-PCs der Intelligenz aller Menschen der Erde. Die jüngsten Fortschritte auf diesem Gebiet werden Matrix-ähnliche Welten hervorgebracht haben, im Cyberspace sind eigene Gesellschaften entstanden. In den Industrienationen verbringen viele Bewohner ihre gesamte Freizeit in diesen künstlichen Welten. Am Ende dieser Dekade wird ein internationales Wissenschaftler-Team eine feste Forschungsstation auf dem Mars bewohnen.
Im Jahr 2080 dann ist der Durchschnittsbürger inzwischen mit einer Reihe biotechnologischer Implantate ausgerüstet. Dazu gehören künstliche Organe, die nie versagen, bionische Augen und Ohren, die übernatürliche Fähigkeiten verleihen sowie synthetische Körperflüssigkeiten. Diese können beispielsweise den Sauerstoffbedarf mehrerer Stunden aus einem Atemzug gewinnen.
Sie leben unter anderem jenseits aller Ländergrenzen in schwimmenden Städten. Diese inselartigen Schiffe sind völlig autark und können endlos über die Ozeane kreuzen. Sie bieten viel Sicherheit und Komfort – bis hin zu Butler-Androiden. Auch die Antarktis ist als Lebensraum inzwischen begehrt und mit Millionenstädten besiedelt – wie es war, als die Antarktis noch ein Eiskontinent war, können sich deren Bewohner nicht mehr vorstellen.
Nach der Jahrhundertwende erschließt sich die Menschheit unterstützt von künstlicher Intelligenz den Weltraum. Im Jahr 4000 haben die biologischen und technologischen Nachkommen der Menschheit die Computerwissenschaften perfektioniert. Schneller und effizienter können Hard- und Software – gemäß geltender physikalischer Gesetze – nicht mehr werden. Das entsprechende Wissen ist komplett archiviert. Neues kann nun nur noch jenseits der Computerwissenschaft entdeckt werden. Und wie es danach weiter gehen könnte, steht unter anderem hier.