So tragisch der frühe Tod von Steve Jobs auch sein mag, es trifft das Unternehmen nicht unvorbereitet. Die Nachfolge ist geregelt, seit der seit Jahren mit Krebs kämpfende Jobs im August Tim Cook als seinen Nachfolger bestimmte. Doch war Jobs auch weiterhin im Aufsichtsrat tätig. Das hat zumindest die Aktionäre beruhigt, denn im Notfall hätte Jobs von dieser Position aus noch die Geschicke von Apple mitbestimmen können.
Apple gilt nach wie vor als eines der am besten geführten Unternehmen der Welt und das wird es auch nach dem Tod von Steve Jobs bleiben. Auch wenn Jobs Kreativität, strategisches Denken und vor allem dessen Passion für das Produkt ein schmerzlicher Verlust sind.
“Es war Jobs Apple, nicht Apples Jobs”, erklärt der koreanische Analyst Kim Young-chan von Shinhan Investment gegenüber Reuters. Der charismatische Jobs ist in den Köpfen der Menschen sehr eng mit Apple verwoben. Jobs ist ein Teil der “Marke” Apple und dieser Teil ist jetzt gestorben. Apple hat vielleicht das wichtigste Alleinstellungsmerkmal verloren.
Damit läuft Apple jetzt Gefahr, ein Unternehmen oder eine Marke unter vielen zu werden. Aber das wird in den nächsten Jahren ohne Auswirkung bleiben, vermutet etwa JP Gownder, Analyst bei Forrester Research. Auch wenn Gownder seinen Kommentar bereits zu Jobs Rücktritt verfasste, so erklärte er damals auch, dass Apple weit mehr ist, als nur Steve Jobs und damit hat er sicherlich recht.
Dennoch: Apples Vorsprung zu anderen Herstellern wird geringer. Schon jetzt gilt etwa das Samsung Galaxy-Tab als einer der wichtigsten Konkurrenten für Apples iPad. Und dieser Konkurrenzdruck wird in den nächsten Monaten wachsen. Für CIOs, die in irgendeiner Weise Apple-Produkte einsetzen, gibt es jedoch nach wie vor keinen Grund, die Produkt-Strategie zu ändern.
“Unter Jobs hat Apple verschiedene segmentierte IT-Sektoren in einen einzigen großen Consumer-Markt konsolidiert”, so Lee Seung-woo von Shinyoung Securities. Ohne Jobs, so Lee weiter, hätten jetzt Rivalen mehr Zeit, um aufzuholen und Unternehmen wie Google, Samsung oder Microsoft werden versuchen diese neu entstandene Lücke auszufüllen.
Auch Jan Dawson, Chef-Analyst bei Ovum, sieht die Gefahr, dass Apple künftig nicht mehr in der Lage sein wird, marktbestimmende Innovationen zu bringen: “Langfristig droht Apple das Risiko, ohne ihn immer mehr zu einem gewöhnlichen Unternehmen zu werden.” Damit meint er vermutlich die Produktseite, aber vielleicht auch das Ansehen Apples und dessen Strategie, dass sämtliche Produkte bei aller Schlichtheit stets diese spezielle Note hatten. Bislang ist es Apple stets gelungen, auch in einem Massenmarkt Exklusivität beziehungsweise das Besondere zu wahren.
Und irgendwie hat Cook bei seiner ersten iPhone-Vorstellung eine Abkehr dieses Wegs vorweggenommen: So bemängelte er, dass Apple weltweit nur einen Anteil von fünf Prozent am Weltmarkt für Mobiltelefone habe. Der Anteil bei Smartphones sei zwar deutlich höher, doch so sehe Apple den Markt. “Denn Apple glaubt, dass über die Zeit, alle Handsets Smartphones sein werden.” Ohne es auszusprechen, ist jedem klar, dass zumindest der Großteil dieser Smartphones von Apple kommen soll. “Dieser Markt besteht aus anderthalb Milliarden Einheiten jährlich”, so Cook bei der allgemein als leichte Enttäuschung aufgefasste Vorstellung des iPhone 4S. Und dieser Markt sei eine riesige Möglichkeit für Apple.
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