Symantec legt bei Cloud und Mobile nach
Auf der Kundenkonferenz ‘Vision 2011‘ in Barcelona hat Symantec drei neue Produkte angekündigt und eine Umfrage zu Cloud Computing vorgestellt. Die Ankündigungen betreffen die Sicherheit von Tablet-PCs, Storage-Einrichtungen und Cloud-Infrastrukturen.
Anfang nächsten Jahres will Symantec eine Lösung für Data Loss Prevention (DLP) auf den Markt bringen, die die Unternehmensdaten auf Tablet-PCs schützt. Die erste unterstützte Plattform ist Apples iPad, doch Android-gestützte Geräte sollen bald folgen. Die DLP-Lösung unterbindet die unbefugte Nutzung vertraulicher Unternehmensdaten, sowohl auf Mobilfunk- als auch WLAN-Verbindungen. Das neue Produkt ergänzt die bestehenden DLP-Lösungen und enthält den PGP Viewer für iOS, der es iPad- und iPhone-Nutzern erlaubt, mit PGP Universal Server verschlüsselte Daten zu lesen. Der noch nicht veröffentlichte Preis versteht sich pro Endgerät.
Ebenfalls für das nächste Jahr hat Symantec die neue Cloud-Security-Plattform O3 angekündigt. Sie soll Anwendungen und Infrastruktur in der Private- und Hybrid-Cloud schützen, um verbreitete Sicherheitsbedenken gegen die Nutzung von Cloud-Strukturen – auch in der Private Cloud – zu zerstreuen. Diese Bedenken wurden in der Umfrage bestätigt. Die Plattform verbindet Zugangskontrolle und Datenschutz mit Governance, die für die Einhaltung von Richtlinien (Compliance) sorgen soll.
Die Zugangskontrolle beinhaltet Identitätsnachweis und Authentifizierung durch VeriSign-Produkte, der Datenschatz wird durch DLP und PGP-Verschlüsselung gewährleistet. Auf diese Weise lassen sich nur verschlüsselte Daten in der Cloud übermitteln und speichern. Die Governance schließlich soll eine dritte Schicht der Plattform garantieren, welche alle Cloud-relevanten Security-Ereignisse sichtbar macht, um deren Auditierung zu erlauben.
Schon Anfang Dezember 2011 hingegen will Symantec seine ‘Storage Foundation High Availability (SFHA) Suite’ mit der Version 6.0 signifikant erweitern. Sie soll CIOs das Vertrauen verschaffen, auch geschäftsentscheidende Anwendungen in Cloud-Strukturen zu migrieren. Der Knackpunkt ist hierbei die Hochverfügbarkeit dieser Applikationen, welche ihrerseits entscheidend von Storage-Verfügbarkeit bestimmt wird.
SFHA 6.0 umfasst Management-Software für Cluster, Storage, Replikation, Hochverfügbarkeit (ApplicationHA) sowie Unterstützung für Windows Server, Oracle RAC (Real Application Cluster) und Sybase ASE (Advanced Server Enterprise) für Cluster auf den wichtigsten Betriebssystemen und Hypervisoren.
Neu sind die Virtual Business Services (VBS) in den Komponenten Veritas Cluster Server und ApplicationHA, denn die VBS kapseln ganze Multi-Tier-Anwendungen als eine einzelne Einheit. Dadurch, so der zuständige Manager Anil Charavarthy, lassen sie sich leicht zwischen physischen Ressourcen verlagern.
Diese Arbeit erledigt die Verwaltungskonsole des Veritas Operations Managers 4.1, der sowohl physische als auch virtuelle Server hinsichtlich VBS-und Storage-Verfügbarkeit beaufsichtigt. Eine zweite Seite der SFHA 6.0, so Chakravarthy, ist die Storage-Optimierung. Durch weitere Komponenten lasse sich die Ausnutzung des Speicherplatzes durch Deduplizierung, Kompression sowie Rückgewinnung freigegebenen Speicherplatzes maximieren, verspricht Symantec.
Für Big-Data-Systeme kündigte Chakravarty den Enterprise Object Store, in dem sich in einer flachen, nicht-hierarchischen Struktur alle Objekte eines Systems ablegen und verwalten lassen. Die auf HTTP und REST basierende Technologie soll im Laufe des nächsten Jahres auf den Markt kommen.
Symantec bietet seinen Firmen- und Endkunden bereits sechszehn Cloud Services an, darunter Backup, E-Mail-Filterung und Security-Scans. CEO Enrique Salem kündigte an, diese Zahl noch weiter erhöhen zu wollen, denn der Markt verlange es.
Außerdem avisierte er weitere Firmenzukäufe. Symantec habe zu diesem Zweck über eine Milliarde Dollar in der Kriegskasse. Außerdem wolle es sein Joint Venture mit dem chinesischen Telekommunikations-Anbieter Huawei weiter ausbauen. Erstens, um den Zugang zum chinesischen Markt zu erweitern, zweitens um das entsprechende Know-how weiter aufzubauen.