“Das Social Web wird für Firmen als Kommunikationskanal immer wichtiger”, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. “Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie neue Stellen für die Internet-Kommunikation schaffen.” Social-Media-Spezialisten koordinieren, steuern und überwachen die Aktivitäten der Unternehmen in sozialen Medien. Dazu gehören unter anderem Online-Netzwerke wie Facebook oder Xing, Informationsdienste wie Twitter oder Blogs und Video- und Foto-Communitys wie Youtube oder Flickr. “Das Berufsbild des Social Media Managers bietet Einsteigern und erfahrenen Kommunikationsexperten ein interessantes Betätigungsfeld, das neue Job-Perspektiven eröffnet”, so Kempf.

Social-Media-Spezialisten kommen nach diesen Angaben bisher überwiegend bei großen Firmen zum Einsatz. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz haben bereits Mitarbeiter, die sich um die Kommunikation im Web 2.0 kümmern. Weitere 20 Prozent der Großunternehmen planen die Schaffung einer entsprechenden Position in den kommenden sechs Monaten. Bei den mittelständischen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von einer Millionen Euro bis 50 Millionen Euro verfügen immerhin 17 Prozent über Social Media Manager, weitere 4 Prozent planen entsprechende Stellen. Unter den Kleinunternehmen haben 4 Prozent einen Social Media Experten.

Vorreiter in den verschiedenen Branchen sind ITK-Unternehmen mit einem Anteil von 23 Prozent, dicht gefolgt vom produzierenden Gewerbe mit 21 Prozent. Sehr zurückhaltend ist das Baugewerbe, wo nur 3 Prozent der Firmen einen Social Media Spezialisten beschäftigen. Typische Aufgaben eines Social Media Managers sind laut Bitkom:

Auswahl und Einführung der Social-Media-Kanäle

Der Social Media Manager entwickelt Strategien, wie die Kanäle im Web 2.0 genutzt werden sollen. Wie die Strategie aussieht hängt davon ab, welche kommunikativen Ziele die Organisation verfolgt und welche finanziellen bzw. personellen Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Im Rahmen eines oder mehrerer Projekte werden die neuen Web-2.0-Tools eingeführt, zum Beispiel Twitter-Kanäle, Facebook-Seiten oder Blogs.

Betreuung der Social-Media-Kanäle

Im laufenden Betrieb schlüpft der Social Media Manager häufig in die Rolle eines Online-Redakteurs. Er spürt interessante Themen in der eigenen Organisation auf und überlegt, wie diese multimedial aufbereitet werden können. Das reicht bis zur Durchführung großer Kampagnen, die ausschließlich im Netz laufen. Zudem unterstützt er andere Mitarbeiter beim Einsatz sozialer Medien für ihre Arbeit. Dazu gehört zunächst die Ausarbeitung von Regeln für die Nutzung sozialer Medien, so genannter Social Media Guidelines.

Social Media Monitoring

Eine zentrale Aufgabe ist zu beobachten, was über das Unternehmen bzw. seine Produkte im Internet verbreitet wird. Unterstützung beim Social Media Monitoring liefern spezielle Programme, die der Social Media Manager auswählt und deren Ergebnisse er dann regelmäßig auswertet.

Was muss ein Social Media Manager mitbringen?

Social Media Manager haben laut Bitkom in der Regel ein Studium abgeschlossen. Neben Kommunikationswissenschaftlern haben auch Betriebswirte mit Marketing- oder PR-Know-how sowie Sozial- oder Sprachwissenschaftler gute Voraussetzungen. Da das Berufsbild neu ist, gibt es keine klaren Vorgaben für die Ausbildung. Bewerber sollten eine starke Affinität zu sozialen Online-Medien haben und dort selbst aktiv sein. Wichtig ist technisches Verständnis. Social Media Experten müssen keine Programmierer sein, sollten aber über die aktuellen technischen Entwicklungen im Bereich der ITK informiert sein.

Silicon-Redaktion

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