USA: Software soll Straftäter noch vor der Tat entlarven
Im Internet ist ein Dokument aufgetaucht, das möglicherweise pikante Pläne des US-Heimatschutzministeriums enthüllt. Dem Papier zufolge arbeitet die Behörde an einer Software, die Straftäter ausfindig machen soll, bevor sie überhaupt straffällig werden.
Angeblich finden bereits “öffentliche Tests” des Prototypen statt. Der Algorithmus berücksichtigt Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter, Stimmschwankungen, Atemfrequenz und Puls, um “Spuren böser Absichten” zu ermitteln. Aufgedeckt wurde das Vorhaben von der gemeinnützigen US-Forschungseinrichtung Electronic Privacy Information Center (EPIC).
Den Recherchen zufolge nennt das US-Heimschutzministerium sein System Future Attribute Screening Technology, kurz FAST. “Wenn das auf die Öffentlichkeit angewendet würde, wäre es äußerst problematisch”, sagt EPIC-Vertreter Ginger McCall.
Das Dokument stammt vom Juni 2010. Warum darin von öffentlichen Tests die Rede ist, bleibt unklar. Ein Vertreter des Ministeriums wollte dazu gegenüber unserer US-Schwesterpublikation CNET keine Stellung nehmen.
An einer anderen Stelle des Dokuments spricht FAST-Programmmanager Robert Middleton Jr. von einem “eingeschränkten” Versuch an Angestellten der Behörde die Rede. Dort heißt es auch, es würden verdeckt Videos, Audioaufnahmen und psychophysiologische Messwerte gesammelt, aber nur bei einer Gruppe von Angestellten mit deren Einwilligung genauer ausgewertet.
FAST wird als System zur präventiven Verbrechensbekämpfung (“pre-crime”) gehandelt. Ein denkbarer Einsatzort wären Flughäfen, auch wenn dies das Heimatschutzministerium nicht bestätigt hat. In einem ebenfalls von der EPIC veröffentlichten Dokument ist von “Sicherheits-Checkpoints” als möglichem Einsatzort die Rede, aber auch von “Sportveranstaltungen”.