“Natürlich war es ein Schock für uns alle, als Oracle bekannt gab, dass man uns nicht weiter unterstützt”, so Stefan Taxhet, Vorstand des Team OpenOffice.org e.V. “Aber uns war sofort klar: OpenOffice.org darf nicht sterben!” Für die OpenOffice.org-Nutzer könne sich der Ausstieg von Oracle durchaus als Glücksfall erweisen.

“Wir werden die Interessen von normalen und auch institutionellen Nutzern in einer Weise bündeln, sodass ebendiese Nutzer endlich ein Sprachrohr zur Weiterentwicklung haben werden”, sagte Martin Hollmichel von Team OpenOffice.org. Das sei in der Vergangenheit mit den großen Sponsoren – Sun, Oracle, IBM, Novell u.a. – nur schwer zu verwirklichen gewesen. Das Team OpenOffice.org wolle in Zukunft als wichtiger Sponsor auftreten und so eine Balance zwischen Kleinen (User, potentielle Partner) und Größeren (IBM, Novell, Red Hat etc.) herstellen. “Dies war in den letzten Jahren durch die Übermacht des
Hauptsponsors nicht möglich”, so Hollmichel.

Das Team OpenOffice.org sehe die Interessen der Nutzer von OpenOffice.org im Vordergrund und rufe zu pragmatischen Lösungen auf. Dieser Appell gehe insbesondere an The Document Foundation (TDF) mit der Software “LibreOffice”. Hollmichel: “Nicht die Unterschiede zu OpenOffice.org sollten betont werden, sondern es muss vielmehr die Chance zur Code-Zusammenführung genutzt werden. Mit dem Willen zur Zusammenarbeit wäre eine Zusammenführung des Source Codes in wenigen Wochen machbar.”

Genauso wolle man der Apache Software Foundation (ASF) nahelegen, dass es sich bei OpenOffice.org um ein Endbenutzerprodukt handele, das als solches auch so behandelt werden müsse. Damit OpenOffice.org professionell weiterentwickelt werden könne, sei das Team OpenOffice.org auf Spenden angewiesen. Auch wenn man bei Team OpenOffice.org neue und moderne Wege beschreiten wolle, bleibe die Software in Zukunft kostenfrei und werde für Desktop-Nutzer ein Open-Source-Produkt bleiben.

Silicon-Redaktion

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