Apple blockiert erneut Galaxy Tab 10.1

Apple hat in Australien im Patentstreit mit Samsung zumindest einen Teilerfolg erzielt. Ein Bundesgericht in Sydney verhängte eine einstweilige Verfügung gegen den koreanischen Elektronikkonzern, die den Verkauf des Android-Tablets Galaxy Tab 10.1 untersagt. Das Verbot gilt mindestens, bis die Verhandlung der eigentlichen Klage beginnt.

Die Richterin Annabelle Bennett musste nach eigenen Angaben abwägen, welcher Partei durch ihre Entscheidung die größten Nachteile drohen. Würde das Galaxy Tab 10.1 in den Handel kommen, während die Klage vorbereitet wird, wäre der Schaden für Apple erheblich. Ein Verkaufsverbot würde Samsung hingegen um seine Umsätze bringen. Für Apple wären die Folgen jedoch gravierender gewesen, so die Richterin.

Samsung zeigte sich enttäuscht. Man werde nun die rechtlichen Optionen prüfen und den Rechtsstreit mit Apple fortsetzen, um sicherzustellen, dass Verbraucher Samsungs Produkte kaufen könnten. Zudem sei man zuversichtlich, Apples Verstöße gegen Samsungs Mobilfunkpatente, die Bestandteil einer am 16. September eingereichten Klage sind, beweisen zu können.

Apple wollte die Entscheidung in Australien nicht kommentieren und wiederholte lediglich eine frühere Aussage aus seiner Klageschrift. Darin heißt es: “Es ist kein Zufall, dass Samsungs jüngste Produkte iPhone und iPad sehr ähneln, angefangen bei der Form der Hardware bis zur Bedienoberfläche und der Verpackung. Diese Kopie ist offensichtlich und wir müssen unser geistiges Eigentum schützen, wenn andere Firmen unsere Ideen stehlen.”

Foad Fadaghi, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Telsyte, erwartet, dass sich das Verkaufsverbot nicht nur auf Samsungs Umsatz und Marktanteil auswirken wird, sondern auch auf das Wachstum von Googles Mobilbetriebssystem in Australien. “Aus unserer Sicht müssen wir unsere Schätzungen und Voraussagen für Android und Samsung korrigieren. Vor diesem Urteil wäre Samsung, basierend auf seinem Produktportfolio, der Marktführer gewesen”, sagte Fadaghi.

Begonnen hatte die Auseinandersetzung im April mit einer von Apple bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereichten Klage. Inzwischen beschäftigt der Konflikt auch die Justiz in Australien, Deutschland, Japan, den Niederlanden und Südkorea sowie die US-Handelsbehörde International Trade Commission.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen AnalyseSandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Die Kombination aus Blockieren und fundierter Analyse bietet eine resiliente Sicherheitsarchitektur, sagt Andrea Napoli von…

2 Tagen ago
Telemedizinische Beratung für PflegekräfteTelemedizinische Beratung für Pflegekräfte

Telemedizinische Beratung für Pflegekräfte

Projekt: Per Tablet ärztliche Expertise hinzuzuziehen, wenn sich der Gesundheitszustand von Pflegepersonen plötzlich verschlechtert.

2 Tagen ago
Malware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in DeutschlandMalware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in Deutschland

Malware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in Deutschland

Sicherheitsforscher von Check Point enthüllen mehrstufige Malware-Kampagnen, die legitime Prozesse zur Tarnung nutzen.

2 Tagen ago

Energiebedarf von Rechenzentren steigt durch KI um das Elffache

Laut Berechnungen des Öko-Instituts wird sich der Stromverbrauch von aktuell rund 50 auf etwa 550…

3 Tagen ago

Industriesoftware für die Flugzeugentwicklung

Bombardier will den Entwicklungsprozess von Flugzeugen mit Siemens Xcelerator digitalisieren – vom Konzept bis zur…

4 Tagen ago

Kreisstadt Unna automatisiert IT-Prozesse mit UEM

Automatisierte Softwareverteilung, zentralisierte Updates und ein optimiertes Lizenzmanagement entlasten die IT-Abteilung.

4 Tagen ago