Armstrong geht demnach davon aus, dass die einst führenden Internetportale als Gemeinschaftsunternehmen eine stärkere Position hätten als einzeln. Auch die aktuellen Probleme von Yahoo und der Rauswurf von CEO Carol Bartz sind nach seiner Einschätzung kein Hindernis für den möglichen Zusammenschluss.
Vor einem Jahr hätten sich die Gespräche mit Investoren noch um Grundlagen gedreht, zitiert Reuters einen Anteilseigner von AOL. Nun gehe es um Vermögenswerte und darum, wie sich mit dem Verkauf einzelner Geschäftsbereiche Gewinne erzielen ließen. Nach Auskunft eines anderen Investors schätzt Armstrong, dass AOL und Yahoo nach einem Zusammenschluss bis zu 1,5 Milliarden Dollar einsparen könnten, und zwar bei Rechenzentren und den dann doppelten Angeboten in den Bereichen Nachrichten, Sport, Unterhaltung sowie Finanzen.
Zudem halte Armstrong ein Gemeinschaftsunternehmen für attraktiver für Werbetreibende. Es biete Vorteile beim Anzeigenverkauf und ein größeres Publikum, heißt es weiter. Einige Investoren hätten sich positiv zu den Vorschlägen des CEOs geäußert. Offen sei, ob er seine Ideen durchsetzen kann.
Schon vor der Entlassung von Carol Bartz hatte es Gerüchte über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Firmen gegeben. Einen Vorstoß Armstrongs im vergangenen Jahr soll Bartz jedoch abgelehnt haben.
Trotz aller Schwierigkeiten Probleme gibt es mehrere Kaufinteressenten für Yahoo. Dazu zählen die Investmentfirmen Silver Lake Partners und Andreessen Horowitz, der chinesische E-Commerce-Anbieter Alibaba und auch Microsoft. Als weitere Option wird ein Einstieg des Firmengründers Jerry Yang gehandelt, der die internationalen Geschäftsbereiche von Yahoo verkaufen könnte, um Schulden abzubauen und das Unternehmen neu auf den US-Markt auszurichten.
AOL hatte Armstrong 2009 von Google abgeworben, in der Hoffnung, er werde mit seiner Erfahrung im Anzeigenverkauf den angeschlagenen Internetkonzern wiederbeleben. Armstrong, der für den Aufbau des Geschäftsbereichs Online-Werbung bei Google verantwortlich war, hat bisher allerdings Probleme, sich im Werbemarkt gegen seinen früheren Arbeitgeber sowie Facebook und Yahoo zu behaupten.
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