In einer Rede sagte sie gestern, es gebe offene E-Book-Standards, aber sie würden bisher wenig genutzt. “Während sich der Bereich E-Publishing weiterentwickelt, müssen wir vielleicht darüber nachdenken, wie wir Interoperabilität herstellen können.”
Es gehe darum, dass Menschen Inhalte für ein beliebiges Gerät von einem beliebigen Anbieter kaufen, zwischen ihren Geräten übertragen und auch über die Lebenszeit des Geräts hinaus nutzen könnten, führte Kroes aus. Davon würden die Anwender profitieren, aber auch kleinere Anbieter, etwa unabhängige Buchläden.
Auf Nachfrage von ZDNet, ob Kroes Bemerkung auf ein bestimmtes Unternehmen abziele, antwortete ihr Sprecher Jonathan Todd, “sie schätzt ganz allgemein keine ummauerten Gärten”. Ein bestimmtes Unternehmen habe sie nicht im Auge gehabt.
Amazon beispielsweise ermöglicht es, Dokumente im freien Format ePub in sein eigenes Format für den Kindle zu konvertieren. Umgekehrt geht dies aber nicht. Gleiches gilt für den Konkurrenten Kobo, während Weltbild einen E-Reader im Angebot hat, der ePub direkt liest.
Kroes kritisierte auch, dass viele Staaten auf E-Books einen höheren Mehrwertsteuersatz anwenden als auf gedruckte Bücher. Gerade in der momentan herrschenden Finanzkrise sollten doch Wachstumsmärkte nicht benachteiligt werden. Allerdings spendete sie den Verlagen auch Lob – für ihre Handhabung internationaler Lizenzen. Dies sei bei Büchern im Allgemeinen unproblematisch – anders etwa als bei Musik und Filmen.
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