Cyber-Sicherheitsrat prüft kritische Infrastrukturen

Der Cyber-SR tagt unter dem Vorsitz von Cornelia Rogall-Grothe, IT-Beauftragte der Bundesregierung, dreimal jährlich und zudem anlassbezogen. Im Cyber-SR sind das Bundesinnenministerium, das Bundeskanzleramt, das Auswärtige Amt, das Bundesministerium der Verteidigung, das Bundesministerium für Wirtschaft, das Bundesministerium der Justiz, das Bundesministerium der Finanzen sowie das Bundesministerium für Bildung verteten. Zudem nehmen der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik sowie als Vertreter der Länder Staatssekretäre aus Berlin und Hessen teil.


Cornelia Rogall-Grothe, Bild: Bund

In seiner zweiten Sitzung beschäftigte sich der Cyber-SR mit dem IT-Schutz kritischer Infrastrukturen. “Wichtige Infrastrukturen, zum Beispiel im Bereich Finanzen, Energie und Versorgung, sind zunehmend von IT abhängig und untereinander vernetzt” sagte Rogall-Grothe. “Das erhöht ihre Verletzbarkeit und auch die Attraktivität für potentielle Cybercrime-Täter. Die Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen sich dessen bewusst sein und die Sicherheit ihrer IT-Steuerungssysteme permanent überprüfen und gewährleisten.”

Der Cyber-SR hält es für geboten, die Kooperation zwischen Staat und Betreibern der kritischen Infrastrukturen im Rahmen des Umsetzungsplans KRITIS (UP KRITIS) zu vertiefen. Den UP KRITIS hat die Bundesregierung gemeinsam mit 40 großen deutschen Infrastruktur-Unternehmen und deren Interessenverbänden erarbeitet. Die beteiligten Organisationen verpflichten sich auf freiwilliger Basis, ein Mindestniveau der IT-Sicherheit einzuhalten und IT-Vorfälle an das BSI zu melden; umgekehrt werden Sicherheitswarnungen, Einschätzungen und Handlungsempfehlungen des BSI und des Cyber-Abwehrzentrums (Cyber-AZ) an die beteiligten KRITIS-Betreiber übermittelt.

Den besten Schutz bilden laut Cyber-SR die Einhaltung gängiger IT-Sicherheitsstandards sowie die Entwicklung von branchenspezifischen Maßnahmen bei den Betreibern kritischer Infrastrukturen. Unter Koordinierung des Bundesinnenministeriums werden daher die zuständigen Bundesministerien und -behörden jede einzelne KRITIS-Branche auf den Umsetzungsstand in Sachen IT-Sicherheit überprüfen und branchenbezogene Handlungsnotwendigkeiten erarbeiten. Das BSI unterstützt branchenübergreifend und liefert auch die Kriterien zur Bewertung.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

18 Stunden ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

19 Stunden ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

20 Stunden ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

5 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

5 Tagen ago