Banken und Versicherungen geben demnach 70 bis 80 Prozent des IT-Gesamtbudgets für den operativen Betrieb und die Wartung des IT-Portfolios aus. 43 Prozent der Firmen setzt auf externe Dienstleister, wenn es um die Pflege, die Weiterentwicklung und den Betrieb von Anwendungen geht (Application Lifecycle Services). Weitere 8 Prozent planen eine ALS-Einführung oder arbeiten bereits daran.
Für Banken kommt ALS bisher vor allem im Konto- und Zahlungsverkehr (51 Prozent), im Wertpapiergeschäft (41 Prozent) und in den Bereichen HR / Finanzen / Compliance (31 Prozent) in Betracht. In Zukunft sehen sie den Einsatz von ALS vor allem bei Portalen im Direktgeschäft und im Kundenmanagement. Versicherer greifen aufgrund ihrer Historie bisher weniger auf ALS-Dienstleister zurück. Aber auch hier wird ALS beinahe in allen Bereichen, vom Call Center bis zu internen Funktionen wie HR, eine steigende Relevanz eingeräumt.
Andererseits hat sich ein Drittel der IT-Verantwortlichen noch gar nicht mit dem Thema ALS beschäftigt. Als wichtigste Hürde für die ALS-Nutzung nennen Anwender neben der Furcht vor Abhängigkeit die Gefahr des Know-how-Verlusts. “Hier müssen wir Aufklärungsarbeit leisten”, sagte Dr. Olaf-Rüdiger Hasse, Leiter Application Lifecycle Services bei Capgemini Deutschland. “Es gibt messbare Kriterien für ALS.”
Bisher messen Banken und Versicherungen den ALS-Erfolg vor allem anhand typischer IT-Kennzahlen wie Service-Level-Vereinbarungen oder Kostensenkungen, so Hasse. “Die tatsächlichen Durchlaufzeiten von Geschäftsprozessen werden hingegen erst von einem Fünftel der Banken erfasst. Wenn die Unternehmen ALS-Provider bereits im Vorfeld der Prozessentwicklung einbeziehen und ihnen die Verantwortung End-to-End statt für einzelne Bausteine übergeben, können die Vorteile von ALS voll ausgeschöpft werden. Voraussetzung ist jedoch, dass das Vertrauen in die Dienstleister steigt.” Die Studie ‘Application Lifecycle Services in deutschen Banken und Versicherungen’ kann ohne Registrierung aus dem Netz geladen werden.
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