Mit drei neuen Suiten erweitert VMware die Möglichkeiten von Administrator und CIO, eine virtuelle und Cloud-Umgebung zu verwalten. Auf der Infrastruktur-Ebene integriert die vCenter Operations Management Suite nun sowohl vCenter Capacity IQ als auch vCenter Configuration Manager. Auf einem neuen Dashboard und mit Benachrichtigungen zeigt die Suite an, wo sich hinsichtlich Performance und Kapazität Probleme entwickeln. Der Nutzer kann seine Infrastruktur anpassen sowie Leistungsprobleme ausmachen und beheben.

Neu ist die Funktion, dass die Software Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Applikationen und den sie unterstützenden Infrastrukturkomponenten entdeckt und abbildet. Vor allem in Sicherheitsbelangen und bei der Disaster Recovery sollen Kunden Infrastrukturaktivitäten optimieren können, und diese Kunden sitzen laut VMware vor allem im Kapitalmarkt. Diese Suite soll Anfang 2012 in vier Editionen zu einem Preis von 50 Dollar/VM auf den Markt kommen, die kleine, mittlere wie auch große Unternehmen einsetzen können.

Auf der Applikationsebene wendet sich die vFabric Application Management Suite an Entwickler und Admins, die den Lebenszyklus einer Anwendung bestimmen. Damit soll die Verwaltung von Applikationen erleichtert und ihre Verfügbarkeit und Leistung sichergestellt werden. Mit AppDirector lassen sich etwa Vorlagen entwickeln, die festlegen, wie und wo eine neue Anwendung eingesetzt wird. Der Application Performance Manager sorgt für optimale Leistungssteuerung einer Anwendung. Die Suite ist für vFabric optimiert, lasse sich aber laut VMware auch auf anderen Frameworks einsetzen. Sie soll Ende des Jahres zu einem Preise von 360 Dollar/VM verfügbar werden, der AppDirector erst Anfang 2012.

Die dritte neue Suite IT Business Management Suite spiegelt die Rolle der IT als Lieferant von Services für die Fachabteilungen wider. Dafür müssen Kosten, Dienstgütegrade und der Betrieb transparenter dargestellt werden. Die Suite, die im Juni 2011 mit der Firma Digital Fuel eingekauft wurde, soll den CIO in die Lage versetzen, den Wert von IT-Einrichtungen und -Tätigkeiten so darzustellen, dass etwa ein Controller diese Begriffe versteht.

Die drei Suite-Module ‘IT Finance Manager’,’IT Service Level Manager’ und ‘IT Vendor Manager’ liefern die nötigen Metriken und Berichte über IT-Kapital, Betriebs-und Servicekosten. Der CIO soll Entscheidungen treffen können, die von Kosten, Risiken, Leistung und Compliance abhängen. Diese Suite soll zum Jahresende mit Nutzer-basierten Preisen auf den Markt kommen.

Mit den zwei neuen Produkten vCenter Protect Essentials Plus und VMware Go Pro will VMware kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) helfen. Protect Essentials, bislang als Shavlik NetChk Protect bekannt, liefert nicht nur Endpunkt- und Antivirus-Funktionen, sondern auch Informationen über Stromverbrauch von Komponenten und eine Skriptbibliothek, sondern auch eine Konsole und einen Remote Desktop für Admins.

Mit der Pro-Version der SaaS-Software VMware Go, die im Januar 2011 verfügbar wurde, sollen nun KMUs die IT-Infrastruktur besser verwalten können, aber auch Patches managen. Ein neuer ‘IT Advisor’ spielt die Rolle des Ratgebers.

Projekte

VMware-CTO Steve Herrod stellte drei Projekte vor, die im Rahmen des vor einem Jahr angekündigten Projekts Horizon entwickelt werden. Der nun auch für Mobil-Anwendungen verfügbare Applikations-Manager Horizon soll Anwendungen in Cloud-Umgebungen fördern. Projekt Octopus ist eine Art DropBox für Unternehmen, aber eingebunden in die rollenbasierten Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens.

Das für Aufsehen sorgende Projekt AppBlast konvertiert jede Anwendung – in der Demo eine Tabelle aus Excel 2010 – in HTML5-Code, der im Browser angezeigt wird. Die eigentliche Anwendung bleibt auf dem Server, so dass das Netzwerk kaum belastet wird. Das letzte gezeigte Projekt ist eine “Thin App Factory”, die große Ähnlichkeit mit einem AppStore aufweist.

Lizenzierung

Offenbar hat das im Juni eingeführte Lizenzierungsmodell von VMware zu Diskussionen geführt. Selbst CEO Paul Maritz musste das Modell gegen Kritik verteidigen. Es besagt einfach, dass die Lizenz nicht (wie noch bei Microsoft üblich) pro Server berechnet wird, sondern nach Hauptspeicher. Dieser RAM lässt sich ja heute auf Hunderte von Gigabyte ausbauen, so dass Firmen mehrere Dutzend VMs auf einer Maschine betreiben können. Produktmanager Noah Wasmer nannte das neue Lizenzmodell gerechter und fairer, denn es trüge auch dazu bei, den tatsächlichen Bedarf widerzuspiegeln und Überkapazitäten von Lizenzen abzubauen. Nächstes Jahr findet die VMworld Europe in Barcelona statt.

Silicon-Redaktion

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