Bild: Projekt Verbraucherrechte

Umfassende und kostenlose Internetangebote für Kinder würden zunehmend über Werbung finanziert, so die Verbraucherschützer. Problematisch werde die Einbindung von Werbung auf Kinderseiten aber dann, wenn Kinder nicht erkennen könnten, dass es sich um Werbung handelt: Mal komme die Werbung in spielerischer Aufmachung daher, mal lasse sich Werbung nicht einfach wegklicken, in anderen Fällen verlinke Werbung auf Gewalt- und Kriegsspiele.

Besonders negativ sei die Datenerhebung bei Kindern aufgefallen, die an Online-Gewinnspielen teilnehmen. Eine über die E-Mail-Adresse hinausgehende Datenabfrage bei Kindern laufe dem im Datenschutzrecht verankerten Grundsatz der Datenvermeidung und Datensparsamkeit zuwider. Daran hielten sich jedoch die wenigsten Anbieter. Andererseits fehlten hier auch die wissenschaftlichen Grundlagen: So sei umstritten, ab welchem Alter und in welchem Umfang Kinder in der Lage seien zu beurteilen, was es bedeutet, in die Erhebung und Verwendung ihrer Daten einzuwilligen.

Kinder seien nach den wettbewerbsrechtlichen Vorschriften besonders schützenswert, hieß es. “Die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern wird von vielen Anbietern aber nicht ausreichend beachtet”, so Projektleiterin Carola Elbrecht. “Gerade Werbung auf Kinderspielseiten muss mit Augenmaß erfolgen.” In Zusammenarbeit mit Medienpädagogen müsse besser erforscht werden, welche Kompetenz Kinder im Umgang mit Werbung haben. Das Projekt hat einen Forderungskatalog formuliert, der an die Betreiber von Kinderspielseiten, die Werbewirtschaft, die Politik und die Wissenschaft gerichtet ist.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

3 Tagen ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

3 Tagen ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

5 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

6 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

6 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

1 Woche ago