Anonymous zieht gegen Kinderpornografie ins Feld


Screenshot des von Anonymous lahmgelegten Hosters Freedom Hosting. Quelle: Anonymous

Anonymous hat es auf Seiten in so genannten Darknets abgesehen. Wie das Kollektiv auf Pastebin.com mitteilt, startete die Aktion am 14. Oktober, als einige Mitglieder die Darknet-Site “Hidden Wiki” besuchten. Das ist ein Index von Hunderten Untergrund-Websites, die weder für Suchmaschinen noch für normale Internetnutzer zugänglich sind, da sie nicht mit konventionellen Mitteln erreicht werden können. Dementsprechend sind auch die Inhalte dieser Seiten, die zum Teil auch illegalen Content enthalten.

Bei der Aktion sei es darum gegangen, einen Eintrag auf Hidden Wiki namens “Hard Candy” zu finden. Die Seite soll Links zu Kinderpornografie enthalten. Viele Sites mit pädophilen Inhalten hätten zudem denselben “digitalen Fingerabdruck”, wie es heißt. Einer dieser Fingerabdrücke sei etwa der gemeinsam genutzte Hosting-Server bei Freedom Hosting.

“Die Besitzer und Betreiber von Freedom Hosting unterstützen offen Kinderpornografie”, heißt es weiter in der auf Pastebin veröffentlichten Erklärung von Anonymous. Kinder würden dadurch dem Risiko einer Entführung, sexueller Belästigung, Vergewaltigung und Ermordung ausgesetzt. “Deswegen haben wir Freedom Hosting zum #OpDarknet-Feind Nummer eins erklärt.”

Der Angriff auf Freedom Hosting habe auch zur Abschaltung von “Lolita City” geführt, laut Anonymous einem der größten kinderpornografischen Angebote im Internet mit mehr als 100 GByte Bildmaterial. Von dort stammten auch die Namen der 1589 Nutzer, die auf Pastebin veröffentlicht wurden.

Anonymous kündigte zugleich weitere Aktionen an: “Wir werden künftig nicht nur die Server von Freedom Hosting zum Absturz bringen, sondern jeden Server, den wir finden und der Kinderpornografie verbreitet oder unterstützt”, so die Hacker. Sie fordern Hoster auf, entsprechende Inhalte von ihren Servern zu verbannen und keine Hosting-Dienste für Websites anzubieten, die Kinderpornografie verbreiten.



Silicon-Redaktion

View Comments

  • Wo kann ich spenden...
    das ist doch mal ein Hack mit Sinn! Ich kann es nur befürworten, auch wenn damit das Übel sicher nicht ausgerottet wird. Nicht jeder Pädophile ist auch gleich ein Computergenie und damit wird es ihnen etwas schwerer gemacht.
    Einziger Wermutstropfen ist, dass ich als Kunde eines Webhosters nicht weiß wer sich mit mir den Server teilt und damit eventuell auch meine Website "abgeschossen" wird. Doch wenn mein Hoster solche Webseiten unterstützt suche ich mir sowieso einen neuen!

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

11 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

14 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

4 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago