IBM kommt in die Hände von Virginia Rometty
Vor allem unter den IBM-Anwendern genießt Virginia Rometty großes Ansehen. Ab dem 1. Januar wird sie Sam Palmisano als CEO von IBM ablösen. Dieser Schritt kommt nicht ganz unerwartet.
Die offizielle Ankündigung, dass ab 1. Januar Virginia Rometty CEO von IBM sein wird, machte der Technologiekonzern auf der Think-Conference in New York. Palmisano wird jedoch weiterhin Chairman bleiben.
IBM scheint derzeit die weibliche Seite des Unternehmens betonen zu wollen. So hat seit Mai dieses Jahres Martina Koederitz die Geschäftsführung von IBM Deutschland inne. Aber das alleine dürfte nicht der Grund gewesen sein, für die Ernennung Romettys.
Rometty kennt sich in den Kerngeschäften IBMs bestens aus. So hat sie bei IBM, dem sie seit 1981 angehört, bereits den Bereich für Global Services geleitet und auch IBM Wachstumsmärkte betreut. Den Wechsel hatte IBM bereits in den vergangenen Monaten angedeutet. Auch stand Rometty mehr oder weniger als Nachfolgerin fest. Die genauen Details jedoch wurden erst jetzt bekannt.
Samuel Palmisano hatte 2002 den CEO-Posten von Lou Gerstner übernommen. Zum Chairman wurde er 2003. Unter seiner Führung hatte sich IBM der Drucker- und der PC-Sparte entledigt und sich auf Wachstumsmärkte wie Service, Software und Analytics beschränkt. Einige Analysten verfolgen die Ansicht, dass IBM derzeit vermutlich so gut wie nie zuvor aufgestellt ist. Außerdem kann Palmisano noch darauf verweisen, dass das Unternehmen über einen Free Cash Flow von 100 Milliarden Dollar verfügt.
Samuel J. Palmisano, seit 2002 CEO von IBM, wechselt an die Spitze des Verwaltungsrates. Quelle: IBM
Über die 54-jährige Rometty erklärt Palmisano: “Ginnis strategisches Denken orientiert sich an einer Langzeitstrategie und ihr Fokus auf die Kunden zeigt sich in unseren Wachstums-Initiativen, Cloud Computing, Analytics und in der Kommerzialisierung von Watson.” Außerdem bringe Rometty, die sich von der Systemtechnikerin bis in den IBM-Vorstand hochgekämpft hat, eine einzigartige Kombination von Vision, Client-Fokus, Antrieb und eine Passion für die weltweit rund 430.000 IBMler und die Zukunft des Unternehmens. Palmisano wird nun mit 60 Jahren zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates und ist damit Romettys oberster Kontrolleur.
Und Rometty erklärt, dass es kein größeres Privileg geben kann, IBM anzuführen “speziell in diesem Moment”. Großartige Veränderungen in der Roadmap von IBM sind mittelfristig keine zu erwarten. Die aktuelle Roadmap, die derzeit bis 2015 reicht, werde weiterhin gelten. Software, Services, Analytics und natürlich auch das Hardware-Geschäft laufen für das 100-jährige Unternehmen derzeit bestens. Und nach 100 Jahren steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des Unternehmens. Auch ist IBM jetzt in der Lage, seinen Aktienrückkauf in Höhe von 7 Milliarden Dollar aufzustocken und eine Dividende auszuschütten. Die letzte fand im Jahr 1916 statt.
Vorerst keine Änderungen an der Roadmap von IBM. Auch weiterhin will der Konzern stark in Forschung und Entwicklung investieren. Quelle: IBM