Assange wird nach Schweden ausgeliefert

Der Londoner High Court hat in zweiter Instanz die Berufung von Julian Assange abgelehnt. Jetzt kann der Gründer von WikiLeaks nach Schweden ausgeliefert werden, wo er sich wegen Vorwürfen sexueller Nötigung verantworten muss. Damit ist Assange mit seiner Berufung gescheitert.

Lediglich vor dem Supreme Court könnte er jetzt noch eine Auslieferung verhindern. Dafür müsste er jedoch den Supreme Court davon überzeugen, dass es sich um einen Fall von größter öffentlicher Bedeutung handelt, wie die britische Tageszeitung ‘The Guardian’ mitteilt. Laut BBC, haben die Anwälte Assanges bereits angekündigt, den Supreme Court anrufen zu wollen.

Lehnt der Supreme Court die Berufung ab, dann kann Assange bereits nach zehn Tagen nach Schweden ausgeliefert werden. Kommt es zu einer Anhörung, ist eine Auslieferung dieses Jahr nicht mehr wahrscheinlich. Assange müsste in diesem Fall weiter unter Hausarrest bleiben.

Schon im Februar hatte ein britisches Gericht die Auslieferung Assanges beschlossen. Gegen diesen Beschluss hatte allerdings Assanges Anwalt im März Berufung eingelegt. Seit dem lebt Assange unter Hausarrest bei einem Unterstützer, trägt eine elektronische Fußfessel und muss sich täglich persönlich bei der Polizei melden.

In Schweden werfen Assange zwei Frauen sexuelle Übergriffe und Nötigung vor. Assange widerspricht dieser Version und nennt das Verfahren eine politisch motivierte Intrige. Nur wenige Wochen vor der Anklage hatte WikiLeaks brisante Geheimakten der USA zum Afghanistan-Krieg veröffentlicht.

Seit Oktober hat WikiLeaks die Veröffentlichung von Geheimdokumenten ausgesetzt. Assange erklärte diesen Schritt damit, dass man sich derzeit voll auf die Finanzierung der Plattform konzentrieren müsse. Wichtige Finanzinstitute verweigern die Weitergabe von Spendengeldern an WikiLeaks, daher kämpft die Plattform mit finanziellen Schwierigkeiten. WikiLeaks habe bereits rechtliche Schritte eingeleitet.

Für seinen Rechtsbeistand verwende Assange laut eigenen Angaben lediglich Spenden aus dem eigens ins Leben gerufenen “Assange Defence Fund” und aus den Mitteln der unautorisierten Autobiografie, einem Projekt, aus dem er sich bereits in der Anfangsphase zurückgezogen hatte.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Podcast: Warum Zero Trust zur Unternehmenskultur gehören sollte und die OT Teil des Zero Trust-Konzepts sein mussPodcast: Warum Zero Trust zur Unternehmenskultur gehören sollte und die OT Teil des Zero Trust-Konzepts sein muss

Podcast: Warum Zero Trust zur Unternehmenskultur gehören sollte und die OT Teil des Zero Trust-Konzepts sein muss

  Die Abwehrstrategie geht vom bisherigen Threat-Hunting hin in Richtung Risk-Hunting“, sagt Zero-Trust-Experte Christoph Schuhwerk…

1 Tag ago
Stellenabbau durch Künstliche IntelligenzStellenabbau durch Künstliche Intelligenz

Stellenabbau durch Künstliche Intelligenz

ifo-Institut: Mehr als ein Viertel der Unternehmen geht davon aus, dass KI in den kommenden…

4 Tagen ago
Vom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiertVom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiert

Vom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiert

„KI ist mehr als nur ein persönlicher Produktivitäts-Booster“, sagt Veit Brücker von Asana im Interview.…

4 Tagen ago

SÜDPACK Medica digitalisiert Vertrieb mit SAP Sales Cloud V2

Adesso schließt CRM-Implementierung in SAP S/4HANA-Landschaft im Greenfield-Ansatz innerhalb eines halben Jahres ab.

4 Tagen ago

Licht an!

Lampenwelt steigert mit SoftwareOne und Microsoft Azure ihre Effizienz.

6 Tagen ago

KI-Agenten übernehmen zunehmend den B2B-Kundendienst

Weltweit werden bis 2028 voraussichtlich mehr als zwei Drittel aller Kundendienst- und Supportinteraktionen mit Technologieanbietern…

1 Woche ago