Deutsche High-Tech-Gründungen: Gekauft von Konzernen
Deutschen High-Tech-Gründer hatten schon einmal bessere Zeiten. Nach einer aktuellen Studie des ZEW ist die Anzahl der High-Tech-Gründungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gesunken. Während der Gründerwoche des BMWi vom 14. bis 21. November können sich deutsche High-Tech-Gründer über Förderungen informieren.
Laut ZEW gab es im Jahr 2010 rund 14.100 Neugründungen im High-Tech-Sektor – damit liegt die Anzahl der High-Tech-Gründungen weiter deutlich unter dem Niveau der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, als es durchschnittlich zirka 18.500 Neugründungen pro Jahr gab.
Dies so umso schmerzlicher, weil die Start-ups des High-Tech-Sektors eine besondere Impulswirkung für die Gesamtwirtschaft haben, so das ZEW. Unternehmensgründer aus der High-Tech-Industrie beschäftigen demnach in den ersten fünf Jahren der Geschäftstätigkeit im Durchschnitt doppelt so viele Mitarbeiter wie Gründer aus anderen Industriebranchen. Es sei wichtig, die High-Tech-Start-ups durch staatliche Maßnahmen besonders zu fördern, hieß es.
Eine Maßnahme ist bereits gestartet: das Modellprojekt German Silicon Valley Accelerator (GSVA). Hier können sich deutsche IT-Start-ups, die aus der EXIST-Förderung des BMWi hervorgegangen sind, für einen dreimonatigen Aufenthalt im deutschen Länderpavillon im Silicon Valley bewerben. In den kommenden drei Jahren werden jeweils bis zu vier Firmen pro Quartal ins ‘Plug & Play Techcenter’ in Sunnyvale delegiert. Start-ups mit einer “viel versprechenden Wachstums- und Internationalisierungsstrategie” können ihren Aufenthalt um weitere drei Monate verlängern.
Hinter dem GSVA steht die Idee, die deutschen Gründer näher an Konzerne, Venture-Capital-Geber und Finanzinvestoren zu bringen. “Das Silicon Valley ist immer noch der wichtigste Standort für Start-ups”, sagt Prof. Dietmar Harhoff, einer der Initiatoren des GSVA. “Mit dem GSVA geben wir deutschen Start-ups die Möglichkeit, ihr USA-Geschäft unter optimalen Bedingungen aufzubauen.”
Dass die deutsche Gründer durchaus etwas zu bieten haben und sich eine Förderung lohnt, zeigt die folgende Übersicht mit zehn deutschen High-Tech-Gründungen, die in den vergangenen drei Jahren von namhaften Unternehmen wie Citrix Online, Intel, Motorola, RIM, SAP und Sophos übernommen wurden.
Unternehmen
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Gegründet
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Ort
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Geschäft
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Gekauft
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Käufer
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Aloqa | 2007 | München | Mobile Apps | 2010 | Motorola |
Astaro | 2000 | Karlsruhe | IT-Sicherheit | 2011 | Sophos |
Bigpoint
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2002 | Hamburg | Browser-Games | 2011 | Finanzinvestoren TA Associates und Summit Partners |
Blue Wonder Communications | 2008 | Dresden | LTE | 2010 | Intel |
Crossgate | 2001 | Starnberg | B2B-Transaktionen | 2011 | SAP |
Netviewer | 2001 | Karlsruhe | Collaboration | 2011 | Citrix Online |
Scoreloop | 2008 | München | Infrastruktur für mobile Spiele | 2011 | RIM |
Ubitexx | 2002 | München | Management mobiler Geräte | 2011 | RIM |
Utimaco | 1983 | Oberursel | IT-Sicherheit | 2009 | Sophos |
Visionapp | 2006 | Eschborn | SaaS, Cloud | 2011 | Allen Systems Group |
Tabelle: silicon.de