Professor Adrian North von der Heriot-Watt University in Schottland hat an 250 Studenten nachgewiesen, wie unterschiedliche Musik den Charakter eines Weines beeinflusst.
Dafür hat er den Studenten einen 2006 Montes Alpha Cabernet oder auch Chardonnay kredenzt. Einer Gruppe spielte er dabei “Orffs Carmina Burana” vor. Die zweite bekam “Tschaikowskys Nussknacker-Suite” zu hören. Weitere Gruppen bekamen “Nouvelle Vague” und “Michael Brook” vorgespielt.
Seine Ergebnisse veröffentlichte North jetzt über die British Psychological Society. Demnach hat der Charakter der Musik enormen Einfluss darauf, wie der Charakter des Weins wahrgenommen wird. “Will man einen erdigen Merlot mit vollem Körper, wäre Tom Jones eine gute Wahl”, heißt es.
Bei dem Experiment habe sich gezeigt, dass die Orff-Gruppe den Wein als kraftvoll und schwer einstufte. Raffiniert und Subtil wurde er von der Gruppe beschrieben, die Tschaikowskys Blumenwalzer hörten. Bei Just Can´t Get Enoug von Nouvelle Vague kam den meisten der Wein spritzig und erfrischend vor. Weich und zart hingegen schien der Wein bei Slow Breakdown von Michael Brook zu sein.
North, der seinen Forschungsschwerpunkt in der Psychologie des Alltags hat, hat bereits mit ähnlichen Studien für Aufsehen gesorgt. So kaufen Menschen in einem Weinladen vermehrt französischen Wein, wenn französische Musik gespielt wird, gleiches gilt übrigens für deutschen Wein.
In einer andere Studie wies North nach, dass Kunden in einem Restaurant, in dem klassische Musik läuft, tendenziell eine höhere Rechnung haben, als wenn man ihnen Pop-Musik vorspielen würde.
Es scheint also einen starken Zusammenhang zwischen der Stimmung von Musik und dem Genuss von Wein zu geben. Ein nach wie vor ungeklärtes Geheimnis ist, warum Wein im Italienurlaub grundsätzlich besser schmeckt, als die Flaschen, die man mit nach Hause nimmt.
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