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Goldener Herbst für Deutschlands Mittelstand

Das Umsatzniveau der mittelständischen Unternehmen in Deutschland zog im September im Vergleich zum Vormonat kräftig an. Es überwogen wieder deutlich die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen. Für die kommenden drei Monate bleibt die große Zuversicht im Hinblick auf die ökonomischen Perspektiven bestehen. Die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zog im September geringfügig an. Etwas weniger optimistisch sind die mittelständischen Unternehmen im Hinblick auf ihre IT-/TK-Ausgabenplanungen für das vierte Quartal, diese gaben im Vergleich zum Vormonat etwas nach.

Der deutsche Mittelstand beendete das dritte Quartal mit einem umsatzstarken Monat. Nach der Sommerflaute nahm die wirtschaftliche Dynamik im September wieder deutlich zu. Der Index der realisierten Umsätze erreichte 122 Punkte und liegt mit einem Plus von 19 Punkten weit über dem Niveau des Vormonats. Firmen mit gestiegenen Umsätzen waren wieder deutlich in der Überzahl. Auch die Aussichten auf die kommenden drei Monate sind sichtbar von Optimismus geprägt. Die mittelständischen Unternehmen erwarten einen guten Jahresabschluss hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Perspektiven. Der Erwartungsindex hält sich stabil auf hohem Niveau. Gegenüber dem Vormonat konnte er noch 2 Punkte zulegen und liegt aktuell bei 132 Zählern.

Im Jahresvergleich konnte das Umsatzniveau vom Vorjahr nicht erreicht werden. Der aktuelle Lageindex liegt 15 Punkte unter dem Rekordwert von September 2010. Auch was die wirtschaftlichen Perspektiven betrifft, bleibt der Erwartungsindex mit 3 Punkten hinter dem Vorjahresniveau zurück.

Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung waren im September das Finanzgewerbe und die Industrie, deren Lageindizes weit über dem Marktdurchschnitt liegen. Dagegen konnte der Handel bei weitem nicht zufrieden sein, hier erreichte der Index nur 92 Zähler, was bedeutet, dass Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen im September deutlich in der Minderheit waren. Während sich Dienstleistungsunternehmen und Versorger im Gesamtdurchschnitt bewegten, war in den Öffentlichen Verwaltungen mit einem Index von 100 das Verhältnis zwischen Unternehmen mit gestiegenen und rückläufigen Umsätzen ausgewogen.

Alle gewerblichen Branchen blicken sehr zuversichtlich auf das letzte Quartal des Jahres und rechnen mit steigenden Umsätzen. Überaus stark hebt sich dabei das Kredit- und Versicherungsgewerbe hervor, aber auch die Versorger rechnen Jahreszeitbedingt mit einem deutlichen Umsatzplus. Handel und Dienstleister liegen mit ihren Prognosen für das vierte Quartal im Gesamtdurchschnitt. In den Öffentlichen Verwaltungen werden sich voraussichtlich Unternehmen mit steigenden und rückläufigen Umsätzen die Waage halten.

Im September waren geringfügig mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im August. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um 4 Zähler auf 114 Punkte. Die Ausgabenplanungen für die nächsten drei Monate sind etwas gedämpfter, der entsprechende Index gab um 6 Punkte nach und liegt derzeit bei 113 Punkten. Er zeigt jedoch, dass trotz Rückgang voraussichtlich die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten weiterhin deutlich dominieren werden.


Grafik: Fujitsu/techconsult

Der Jahresvergleich weist eine deutlich geringere Investitionsneigung als 2010 aus. Der Lageindex der IT-/TK-Ausgaben liegt im Vergleich zum September 2010 mit 114 Punkten deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 125 Zählern. Auch die Ausgabenplanungen bleiben mit einem Minus von 10 Punkten gravierend hinter dem Wert vom September 2010 zurück.

Alle Wirtschaftszweige tätigten im September überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Deutlicher Treiber der Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen war in erster Linie der Handel mit einem Ausgabenindex von 131 Punkten. Bis auf die Finanzdienstleister liegen alle übrigen Segmente im Marktdurchschnitt. Mit einem Indikator von 100 Punkten hielten sich im Finanzgewerbe die Unternehmen mit gestiegenen und die Unternehmen mit rückläufiger Ausgaben die Waage.

Der Ausblick auf die kommenden drei Monate weist weitgehend auf ausgabefreudige Wirtschaftszweige hin. Mit Ausnahme des Finanzgewerbes werden in allen Branchen die Unternehmen mit steigenden IT-/TK-Ausgaben überwiegen. Vorreiter könnten Industrie und Versorger sein. Dienstleister und Handel werden sich im Gesamtdurchschnitt bewegen.


Grafik: Fujitsu/techconsult

Die Nachfrage nach Hardware zog im September gegenüber August wieder leicht an. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um 3 auf 114 Punkte. Der Ausgabenindex zeigt, dass die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben deutlich in der Mehrheit waren. Der Indikator für Investitionsplanungen konnte sein Niveau erneut nicht halten und gab zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vormonat nach. Der Planungsindex sank um 4 Punkte auf insgesamt 112 Zähler. Damit werden sich voraussichtlich die Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen nicht mehr ganz so stark wie im Vormonat durchsetzen.

Deutliche Einbußen zeigen sich im Jahresvergleich der Ausgaben für Hardware. Der Index für die realisierten Ausgaben liegt gegenüber September 2010 um 8 Punkte niedriger. Die geplanten Ausgaben liegen 7 Punkte unter dem Vorjahreswert.

Im September überwogen in allen Wirtschaftszweigen die Unternehmen mit gestiegenen Hardware-Investitionen. Deutlich über dem Marktdurchschnitt lagen die Finanzdienstleister mit einem Ausgabenindex von 125 Punkten und der Handel mit 123 Punkten Alle übrigen Branchen bewegten sich in der Nähe des Marktdurchschnitts.

Die Investitionsbereitschaft hält voraussichtlich auch in den letzten drei Monaten des Jahres an. Die Prognose zeigt, dass in allen Wirtschaftszweigen Unternehmen mit steigenden Hardware-Budgets überwiegen werden. Maßgeblicher Wachstumstreiber wird voraussichtlich die Industrie sein. Nach der Prognose bleiben Öffentliche Verwaltungen und die Dienstleistungsbranche etwas hinter dem Durchschnitt zurück.


Grafik: Fujitsu/techconsult

Die Kontinuität des Softwaremarktes reißt nicht ab. Kein anderer IT-Bereich zeigt diese Stabilität. Seit Jahresbeginn hält sich das Ausgabenniveau für Software auf einem soliden Level. Im September lag der Indikator der realisierten Softwareinvestitionen 1 Punkt über dem Vormonatswert. Mit 107 Punkten überwogen erneut die Firmen mit gestiegenen Softwarebudgets. Die Investitionslaune des Mittelstandes könnte in den kommenden drei Monaten etwas nachlassen, der entsprechende Index fiel in Folge um 5 Punkte gegenüber dem Vormonat. Mit aktuell 105 Zählern überwiegen jedoch noch die Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen.

Gegenüber dem Vorjahr ist ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen. Die Investitionsneigung gab im Vergleich zum September 2010 um 7 Punkte nach. Der Planungsindex liegt sogar 10 Punkte unter dem Vorjahresniveau.


Grafik: Fujitsu/techconsult

Der Markt für Kommunikationsprodukte zog im September gegenüber August deutlich an. Der Index der aktuellen Ausgaben stieg um sechs Zähler auf 105 Punkte. Unternehmen mit gestiegenen Investitionen konnten sich im September wieder gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben durchsetzen und waren in der Überzahl.

Der Ausblick auf die kommenden drei Monate hat sich gegenüber August nur marginal verändert. Der Planungsindex legte um 1 Punkt auf 104 Punkte zu. Damit werden voraussichtlich in den kommenden drei Monaten die Unternehmen mit steigenden Budgetplanungen überwiegen.

Im Jahresvergleich der realisierten Ausgaben für Kommunikationsprodukte zeigt sich sowohl beim Ausgabenindex als auch beim Planungsindex ein Minus. Um 3 Punkte verschlechterte sich der Index der getätigten Ausgaben für Kommunikationsprodukte. Der Index für die geplanten Ausgaben gab gegenüber September 2010 um 4 Punkte nach.


Grafik: Fujitsu/techconsult

Die Nachfrage nach IT- und TK-Dienstleistungen zog im September gegenüber dem Vormonat wieder an. Der Indikator kletterte um 3 Punkte nach oben und liegt aktuell bei einem Stand von 108 Zählern. Aus Sicht der mittelständischen Unternehmen werden die Ausgabenabsichten in den kommenden drei Monaten etwas gedämpfter sein. Der Planungsindex sank gegenüber August um 4 Punkte ab. Mit 106 Punkten zeigt der Indikator jedoch, dass die Unternehmen mit expansiven Ausgabenabsichten voraussichtlich auch in den kommenden drei Monaten in der Überzahl sein werden.

Im Vergleich zum Vorjahr gab der Index der realisierten Service-Ausgaben um 3 Punkte nach. Der Indikator für die Ausgabenplanungen verschlechterte sich gegenüber September 2010 marginal um 1 Punkt.


Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von Fujitsu und techconsult. Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo Institutes erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (Unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.

Silicon-Redaktion

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