‘K Computer’ bleibt Supercomputer Nummer eins
Der japanische Supercomputer ‘K Computer’ hat Platz eins der Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt verteidigt. Erstmals ist die Reihenfolge der zehn leistungsstärksten Systeme gegenüber der vorigen Liste vom Juni gleichgeblieben. Das geht aus der neuen Liste der schnellsten Supercomputer hervor, die top500.org veröffentlicht hat.
Der ‘K Computer’ steht im Informatik-Forschungsinstitut Riken in Kobe. Beim Linpack-Benchmark erreichte er 10,51 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde (Petaflop/s) mit Hilfe von 705.024 SPARC64-VIIIfx-Kernen. Das entspricht 88.128 Prozessoren mit je acht Kernen.
Das japanische System ist der erste Supercomputer weltweit, der eine Leistung von 10 Petaflops erreicht hat. Im Juni hatte seine Leistung bei 8,16 Petaflops gelegen. Anders als andere Supercomputer nutzt der K Computer keine Grafikprozessoren oder Hardware-Beschleunigung. Gebaut hat ihn Fujitsu.
Nach wie vor auf Platz zwei steht der chinesische Supercomputer Tianhe-1A mit 2,57 Petaflop/s. Vor einem Jahr hatte er noch in Führung gelegen, wurde aber im Juni von K Computer entthront. Die ersten Fünf komplettieren wie schon im Juni das Cray-XT-System ‘Jaguar’ des US-Energieministeriums im Oak Ridge National Laboratory mit 1,76 Petaflop/s, das zweite chinesische System ‘Nebulae’ (1,27 Petaflop/s) sowie ‘Tsubame 2.0’ des Tokyo Institute of Technology mit 1,19 Petaflop/s.
Unter den deutschen Supercomputern gibt es indes einen neuen Spitzenreiter: das Cray-XE6-System ‘Hermit’ vom Hochleistungsrechenzentrum Stuttgart. Es arbeitet mit der gerade erst vorgestellten Interlagos-CPU von AMD (Opteron 6276) mit Bulldozer-Architektur. Hermit schafft 831 Teraflop/s und landet damit knapp vor dem lange Zeit führenden ‘JuGene’ aus Jülich (826 Teraflop/s) auf Platz 12. JuGene belegt im internationalen Ranking Platz 13.
Größter Hersteller ist IBM; er baut 44,6 Prozent der in der Liste enthaltenen Computer, landet aber nur mit Roadrunner unter den ersten zehn. Danach folgen HP (28,2 Prozent) und Cray (5,4 Prozent). Cray hat drei Systeme unter den zehn besten (Plätze 3, 6 und 8) und fünf unter den besten 15.
Die meisten Supercomputer – 69 – werden in der Forschung eingesetzt (13,8 Prozent), für Finanzanwendungen sind 24 Geräte bestimmt (4,8 Prozent). 21 Supercomputer (4,2 Prozent) berechnen logistische Aufgaben, weitere 21 kommen bei Dienstleistungen zum Einsatz, und 16 (3,2 Prozent) erledigen militärische Aufgaben. Bei 242 Rechnern (48,4 Prozent) ist die Aufgabe nicht näher spezifiziert.