DistroWatch verortet Ubuntu hinter Linux Mint, Fedora und OpenSuse auf den vierten Platz in der Rangliste der beliebtesten Linux-Distributionen.
Noch vor der Einführung der neuen Ubuntu-Oberfläche Unity wäre es kaum vorstellbar gewesen, dass der einstige Publikumsliebling Ubuntu derart weit abdriftet. So belegte über das Jahr 2010 Ubuntu unangefochten die Spitzenposition. Und das gilt auch für die Jahre 2009 bis 2005. Der Dienst Pingdom, der die Zahlen von DistroWatch genauer analysiert hat, sieht ebenfalls die ungeliebte, mit Natty Narwhal eingeführte, Unity-Oberfläche bei Ubuntu als Grund dafür an, dass diese Distribution Nutzer verliert.
Nachdem es offenbar auch einen leichten Zuwachs bei OpenSUSE und Fedora gegeben hat, könnte die Abkehr von Ubuntu auch mit neuen Versionen dieser beiden Distributionen zusammenhängen. So gibt es durchaus Nutzer, die Unity als Oberfläche schätzen. Aber scheinbar will die Masse der Nutzer das beibehalten, was sie seit einigen Jahren gewohnt sind.
Seit Anfang des Jahres ist Unity das voreingestellte Interface, wobei Nutzer weiterhin zum bekannteren Gnome wechseln können. “Es scheint, als müsste Canonical jetzt den Preis für die Änderung bezahlen”, vermutet der Dienst in einem Unternehmensblog.
Es sei jedoch zu früh, um anhand der Besucherzahlen auf DistroWatch zu beurteilen, ob die Zahl der Ubuntu-Nutzer in der realen Welt tatsächlich abnehme, erklärte Pingdom. Sie lieferten auch keine eindeutige Erklärung dafür, warum die Beliebtheit des Linux-OS zurückgehe. “Es scheint tatsächlich so zu sein, dass der Zeitpunkt der Einführung von Unity mit dem Rückgang der Beliebtheit von Ubuntu zusammenfällt.”
Mint 12, von dem es seit vergangener Woche einen Release Candidate gibt, setzt auf Gnome 3. Parallel dazu liefert Mint auch noch den GNOME 2-Fork Mate mit. Die Linux-Distribution ist dafür bekannt, dass sie sich einfach installieren lässt. Sie basiert zwar auf Ubuntu, vermeidet aber die Unity-Oberfläche und setzt statt dessen nach wie vor auf GNOME 2.32 als Oberfläche.
DistroWatch, das eine Übersicht über die Masse an erhältlichen Linux-Versionen bietet, bewertet das Interesse an einer Distribution anhand der Besucherzahlen der Site. Die Daten sind zwar nicht so zuverlässig wie ermittelte Marktanteile, sie werden aber trotzdem als der plausibelste Indikator für die Beliebtheit einer Distribution angesehen. So mahnt etwa das Projekt der Distribution Zenwalk.org, diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Dennoch, so heißt es in einem Blog weiter, seien diese Erhebungen derzeit das beste “Barometer für Linux-Distributionen im Internet”.
Pingdom zufolge nahm das Interesse an Ubuntu in den vergangenen zwölf Monaten deutlich ab. Zwischen Oktober 2010 und Oktober 2011 ging Ubuntus Anteil um 47,2 Prozent zurück. Mint legte in diesem Zeitraum um 105 Prozent zu. “Bitte beachten Sie, obwohl der relative Anteil von Ubuntu zurückgegangen ist, haben sich die Besucherzahlen der Ubuntu-Seite auf DistroWatch nahezu verdoppelt”, schreibt Pingdom. “Wenn man das berücksichtigt, dann ist Mints Beliebtheit noch spektakulärer.”
Doch auch für Mint nähert sich das Ende von GNOME 2.32. Denn diese Nutzerstelle wird auslaufen und schon bald soll die Version 2.32 nicht mehr weiter entwickelt werden. Der Nachfolger heißt GNOME 3.2. Und auch GNOME 3.2 hat nicht nur Freunde. Dessen ist man sich auch bei Mint bewusst. Die Antwort lautet Mint Gnome Shell Extensions (MGSE). Das ist ein Desktop-Layer, der etwa so aussieht wie Gnome 2, der aber auf den Gnome 3-Desktop aufgestülpt wird. Auf der frisch vorgestellten Version Mint 12 scheint dieses Projekt ganz gut zu laufen. Daher könnte auch im nächsten Jahr Linux Mint noch die Liste der beliebtesten Desktops anführen.
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