Siemens und Nokia drehen NSN den Geldhahn ab

“Zum letzten Mal” sei der Netzwerkausrüster mit Finanzmittel von Nokia und Siemens ausgestattet worden, meldet Reuters. “Seit unserer Gründung machen wir gewaltige Verluste. Wir verbrennen Bargeld und unterhalten zu viele Geschäftsfelder, die noch nie angemessene Erträge erwirtschaftet haben und auch Regionen, die dauerhaft Verluste generieren”, ermahnt der NSN-Chef Raieef Suri seine Mitarbeiter in einem Schreiben, auf das sich Reuters beruft. Auch die Qualität der Produkte sei nicht da, wo sie sein sollte.

Daher hätten die beiden Muttergesellschaften das Joint Venture zum letzten Mal mit Mitteln versorgt. Nun erwarte man, so Suri, dass der gebeutelte Netzwerkausrüster mit Hilfe dieses Finanzpolsters endlich Erträge abwerfe.

Erst am Donnerstag gab die NSN-Leitung bekannt, 17.000 der weltweit 74.000 Stellen zu streichen. Alleine die Kosten für diese Restrukturierung würden, wie Analysten vermuten, die rund 1 Milliarde Euro aufzehren, die Nokia und Siemens im September in das Unternehmen investiert hatten. Eigentlich sollte damit die Finanzausstattung verbessert werden.

Jetzt will sich Suri, wie er in dem Schreiben erklärt, die Bereichen WiMAX, Ethernet-Fernverbindungen, Festnetz und das Geschäftsfeld Schmalband ansehen – und diese sollen entweder gänzlich gestrichen oder stark verkleinert werden. Künftig werde man sich auf USA, Japan und Korea konzentrieren. In diesen Märkten müsse NSN unbedingt Erfolg haben.

Das zurückliegende Quartal schloss die gemeinsame Tochter von Nokia und Siemens mit einem operativen Verlust von 114 Millionen Euro ab. Der Umsatz lag bei 3,4 Milliarden Euro.

Silicon-Redaktion

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