Diese Übernahme soll natürlich SAPs Stellung bei Cloud-Angeboten stärken. Doch das alleine rechtfertigt den Kaufpreis von 3,4 Milliarden Dollar noch nicht: “Die Cloud ist ein wesentlicher Bestandteil für das künftige Wachstum von SAP”, so Vorstandssprecher Bill McDermott. “Die Zusammenführung von SuccessFactors’ Team, Fachkompetenz sowie Technologie mit SAP wird ein echtes Schwergewicht im Cloud-Segment bilden.”
Für SAP sind die Technologien von SuccessFactors eine Ergänzung des eigenen Portfolios im Bereich Human Capital Management. “Diese Akquisition wird uns helfen, eine Top-Priorität von Vorständen weltweit zu adressieren – nämlich, Mitarbeiter und Talente erfolgreich zu führen”, sagte McDermott.
SAP bezahlt 40 Dollar pro Aktie in bar. Das bedeutet einen Aufschlag von rund 52 Prozent auf den Schlusskurs des Cloud-Spezialisten vom Freitag. Um diesen Preis bezahlen zu können, muss SAP rund 1 Milliarde Dollar als Darlehen aufnehmen. Die übrige Summe kann SAP aus eigenen Mitteln aufbringen.
Der Aufschlag, den SAP für SuccessFactors zahlt, ist erheblich, so der Forrester-Analysten Paul Hamerman. Successfactors hat 2011 einen Umsatz zwischen 300 und 330 Millionen Dollar gemacht. Der Kaufpreis bedeutet, dass SAP rund das Zehnfache des Jahresumsatzes für den Anbieter bezahlt. “Warum macht SAP so etwas?”, fragt Hamerman.
Der hohe Preis zeige, dass SAP vor allem im Bereich Personalmanagement mit der Cloud-Strategie ringe. “Die Cloud war nur ein kleiner Teil von SAPs Einnahmen, nur rund zwei Prozent. Das Geschäft erweitert die Umsatzbasis und zeigt SAPs starkes Bekenntnis zum Geschäftsmodell Software-as-a-Service.”
Hamerman findet auch deutliche Worte zu SAPs bestehendem Human Ressource Management: “In den Bereichen Employee Performance, Succession Planning und Learning Management ist die SAP mit dem Kern-on-Premis-HR-Angebot gegenüber Best-of-Breed-Lösungen klar im Nachteil.” Mit dem Kauf von SuccessFactors holt SAP hier einiges auf. Die SuccessFactors-Technologie sollen jedoch nicht nur das bestehende Angebot ergänzen, sondern auch in SAP-Cloud-Angebote wie Business by Design oder den branchenspezifischen Cloud-Angeboten wie etwa Sales on Demand integriert werden.
Das in San Mateo, Kalifornien, ansässige SuccessFactors bedient laut SAP 3500 Kunden mit insgesamt 15 Millionen Anwendern in 168 Ländern. Die Produkte des Unternehmens seien auch bei zahlreichen SAP-Kunden erfolgreich implementiert. Der Umsatz von SuccessFactors sei im dritten Quartal sowie in den ersten neun Monaten 2011 um 77 beziehungsweise 59 Prozent gewachsen. SAP gibt die Nutzerzahlen der eigenen HCM-Suite mit 13.000 an. In den Bereichen Learning- und Talent-Management sind es laut Forrester deutlich weniger.
Die Transaktion könnte Anfang 2012 angeschlossen werden, wenn die Regulierungsbehörden zustimmen. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende von SuccessFactors, Lars Dagaard, wird die Leitung von SAPs Cloud-Geschäft übernehmen. Sein Unternehmen soll als eigenständige Tochter unter dem Namen “SuccessFactors, ein SAP-Unternehmen” weitergeführt werden. Zudem schlug Hasso Plattner, Aufsichtsratsvorsitzender von SAP, vor, Dagaard in den SAP-Vorstand zu berufen.
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