“Auch wenn die Auswirkungen einer Katastrophe primär meist lokal begrenzt sind, sind die Folgen aufgrund der zunehmend globalen Vernetzung von Unternehmen meistens weltweit zu spüren”, sagt Olaf Riedel, Partner bei Ernst & Young. “Deswegen ist es ein absolutes Muss, dass sich Unternehmen mit einem strategischen Business Continuity Management vor möglichen Folgen und Schäden schützen.”
Diese Gefahr haben nach der Studie inzwischen einige Unternehmen erkannt: In 28 Prozent der befragten Firmen hat BCM die höchste Priorität aller Maßnahmen gegen Sicherheitsrisiken. Jeweils ein Zehntel der Umfrageteilnehmer listen BCM als zweit- bzw. dritthöchste Dringlichkeit im Unternehmen auf. Damit ist BCM den Unternehmen wichtiger als die Einhaltung von rechtlichen Bestimmungen und der Schutz vor Datenverlust, die lediglich von 16 bzw. zehn Prozent der Befragten als Top-Priorität genannt wurden.
Die Hälfte der befragten Unternehmen plant, die Ausgaben für BCM zu erhöhen. Aber auch insgesamt planen die Unternehmen, ihre Budgets für die Sicherheit aufzustocken, so sehen sie bei Datenschutz und Identitätsmanagement verstärkten Investitionsbedarf. “Diese Zahlen zeigen auf der einen Seite, dass die Unternehmen die drohenden Gefahren erkannt haben. Auf der anderen Seite erkennt man aber auch, dass die Unternehmen beim Thema Sicherheit noch nicht professionell genug aufgestellt sind”, so Riedel.
Ein immer häufiger genutztes Instrument, um sich vor den Folgen von Katastrophen zu schützen, ist die Etablierung eines Governance-Modells, ergab die Studie. Ein solches Modell dient als Rahmen für alle weiteren Maßnahmen des BCM. Zu diesen gehören in den weltweit führenden Unternehmen beispielsweise die Integration einer Business-Impact-Analyse und des Risk Assessments sowie die Einführung von Cloud Computing. Letzteres hat den Vorteil, dass wichtige Daten nicht mehr physikalisch im Unternehmen gespeichert werden, sondern aus der Cloud von anderen Standorten aus genutzt werden können.
“Wichtig ist vor allem, dass Unternehmen verstehen, wie Applikationen, Daten und die Infrastruktur vernetzt sind”, sagt Riedel. Nur so könnten Abläufe im Unglücksfall schnell wiederhergestellt werden. “Intensive Tests für den Ernstfall und die Anpassung des Krisenmanagements und der Krisenkommunikation sind ebenso wichtige Schritte zur Umsetzung einer erfolgreichen BMC-Strategie wie das regelmäßige Überprüfen und Anpassen des Notfallplans.” Die Studie kann kostenfrei bei simone.kohrs(at)kienbaum.de bestellt werden.
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