Am 8. Dezember hatten die obersten Aufsichtsbehörden für den Datenschutz im nichtöffentlichen Bereich beschlossen, dass “das direkte Einbinden von Social-Plug-ins, beispielsweise von Facebook, Google+ oder Twitter, in Websites deutscher Anbieter, wodurch eine Datenübertragung an den jeweiligen Anbieter des Social-Plug-ins ausgelöst wird, […] ohne hinreichende Information der Internetnutzerinnen und -nutzer und ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, die Datenübertragung zu unterbinden, unzulässig [ist].”
Zudem haben “in Deutschland ansässige Unternehmen, die durch das Einbinden von Social-Plug-ins eines Netzwerkes auf sich aufmerksam machen wollen […], eine eigene Verantwortung hinsichtlich der Daten von Nutzerinnen und Nutzern ihres Angebots. Es müssen zuvor Erklärungen eingeholt werden, die eine Verarbeitung von Daten ihrer Nutzerinnen und Nutzer durch den Betreiber des sozialen Netzwerkes rechtfertigen können. Die Erklärungen sind nur dann rechtswirksam, wenn verlässliche Informationen über die dem Netzwerkbetreiber zur Verfügung gestellten Daten und den Zweck der Erhebung der Daten durch den Netzwerkbetreiber gegeben werden können. Anbieter deutscher Websites, die in der Regel keine Erkenntnisse über die Datenverarbeitungsvorgänge haben können, die beispielsweise durch Social-Plug-ins ausgelöst werden, sind regelmäßig nicht in der Lage, die für eine informierte Zustimmung ihrer Nutzerinnen und Nutzer notwendige Transparenz zu schaffen. Sie laufen Gefahr, selbst Rechtsverstöße zu begehen, wenn der Anbieter eines sozialen Netzwerkes Daten ihrer Nutzerinnen und Nutzer mittels Social-Plug-ins erhebt.”
Silicon.de hat eine Reihe von technischen Ansätzen erwogen, die jedoch nach unserer Einschätzung alle am gleichen Problem scheitern: Wir können die Nutzer vorher nicht hinreichend informieren, was mit ihren Daten passiert, da wir selbst darüber keinen Überblick haben – und haben können. Die Betreiber der sozialen Netzwerke müssen hier noch deutlich an ihren Diensten arbeiten, um für unsere Nutzer und uns Rechtssicherheit zu bieten. Aus diesem Grund haben wir uns für die statische Einbindung von Links zu sozialen Netzwerken entschieden und verzichten ab sofort auf das Einbinden von Social-Plug-ins.
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Alternativen
Konsequent und drastisch ist dieser Schritt.
Wäre es denn für euch denkbar mit einer Alternative (mit Sitz in Deutschland) zu arbeiten?
Grüße
Marco
Danke
Danke dafür.
Die richtige Konsequenz
Es gibt an Schulen Kurse die den Kindern und Jugendlichen erklärt was es bedeuten kann sich in facebook und ähnlichen Diensten zu outen. Ich habe auf ihren Seiten schon einige kritische Artikel zu diesem Thema gelesen und habe mich gefragt wieso sie diesen like Linke auf ihren Seiten haben, deshalb kann ich ihren Beschluss nur begrüßen.
Eine gute Entscheidung
Wir alle wissen, wie verlockend die Abschaffung der jüngst noch allgegenwärtigen "Medienbrüche" ist, d.h. wie verführerisch dynamisch, live (und bedenkenlos) Informationen ausgestreut werden und von jedem mittlerweile mit-spioniert, zusammengekauft usw. werden können.
Da beglückwünsche ich silicon.de zu diesem überfälligen Schritt zurück in die "statische" Welt, der dem Subjekt die Entscheidung nicht zu leicht macht, an seiner Transparenz selbst mitzuwirken.
Die mitgelieferte Begründung ist inhaltlich schon länger stichhaltig und hätte m.E. nicht der immer nach hinkenden rechtlichen Verpflichtung bedurft.