Für Datenschützer ist die neue Timeline eine Art Alptraum. Sie fürchten eine lückenlose Dokumentation der Nutzer von Facebook durch die neue Ansicht. “So erzählt man sein ganzes Leben auf einer Seite”, erklärte Facebook-Gründer Marc-Zuckerberg bei der ersten Vorstellung im September auf der Entwickler-Konferenz F8. Nachdem das Netzwerk bereits 800 Millionen Mitglieder zählt, sei das Anwerben neuer Nutzer nicht mehr erste Priorität wie noch in den zurückliegenden fünf Jahren. Jetzt gelte es die Nutzererfahrung zu intensivieren. Und das Freischalten der Timeline dürfte ein wichtiger Schritt dahin sein.
“Jeder Nutzer hat die absolute Kontrolle über die Inhalte der Chronik und jeder bestimmt selbst, wer was sehen darf”, versucht die Sozial Media-Plattform zu beruhigen. Allerdings nur die ersten sieben Tage. Innerhalb dieser Frist können Anwender, die das Feature nutzen wollen, ihre Timeline unter Facebook.com/timeline gestalten. Erst nach dieser Frist wird die Timeline dann auch sichtbar. Allerdings lässt sie sich, einmal ‘veröffentlicht’, nicht mehr ausschalten.
Im deutschen Sprachraum wird diese Funktion Chronik heißen. Facebook will damit klaffende Informationslücken über die Anwender schließen, möglichst deren gesamtes Leben abbilden. In der Chronik können “Facebook-Nutzer noch individueller anzeigen, wer sie sind”, heißt es in einer Mitteilung. Es geht um weit mehr, als darum, bisherige Statusmeldungen besser in Szene zu setzen. Denn mit der neuen Leiste können Anwender vom ersten Kuss, einer Tätowierung, neuem Kind oder Hobby oder auch Gewichtsverlust berichten.
Facebooks Kunden sind nicht diejenigen, die Profile auf der Seite anlegen, sondern Unternehmen, die von Facebook Daten über eben diese Menschen einkaufen. Durch die Timeline oder Chronik lassen sich womöglich noch lückenlosere Datensätze erstellen.
Auf der About-Seite über die neue Timeline zeigt Facebook in einem Video am Beispiel von Andy Sparcs wie man sich die Timeline von der Geburt bis zur Geburt des ersten Kindes vorstellen kann. Die Timeline bekommt ein selbstgestaltetes Cover, einen Bereich Storys, in dem sämtliche Aktivitäten angezeigt werden und einen Bereich mit Apps, wo man anzeigen lassen kann, welche Musik man gerade hört, welche Filme man mit Netflix gesehen hat, wie lange man gestern im Central Park beim Joggen war, oder was man gerade kocht.
Marit Hansen, vom Unabhängigen Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein, erklärte gegenüber dem Handelsblatt, dass durch die neue Timeline dem Nutzer nahegelegt würde, möglichst viele Informationen über sich Preis zu geben. Das reiche vom Babyfoto bis hin zu intimen Dingen wie etwa der Genesung von einer Krankheit. Aus datenschutzrechtlicher Sicht sei jedoch positiv zu vermerken, dass die Freigabe für Inhalte bestehen bleibe. Das bedeute, dass ein Foto, das bislang keinem größeren Kreis zugänglich war, auch in der Chronik nicht sichtbar werde.
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