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Wie Venture Capital die Welt verändert

Die Investoren-Ikone Marc Andreessen ist davon überzeugt, dass “Software die Welt auffrisst”, wie er es in dem für die Branche vielleicht wichtigsten Artikel 2011 im Wall Street Journal erklärte. Nach der Musikindustrie, ist die Verlagsbranche dran. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht von der Softwareifizierung betroffen wäre – und Andreessen sieht derzeit auch keine Alternative.

Erst 2011 wurden die Visionen möglich, die bereits in den 90ern die Fantasien beflügelten. Die mobile Revolution, Breitband und Cloud Computing sind in den Augen von Marc Andreessen jetzt die wichtigsten gesellschaftlichen Parameter.

In einem Interview mit CNET.com erklärt er, warum es so entscheidend ist, dass in den nächsten Jahren nur noch Smartphones verkauft werden.

“Es ist eine große Sache weil es nämlich die Grundlage für das ‘Software eats the World’ liefert. Denn damit bekommt jeder einen Computer in die Hand. Wenn man ein Smartphone hat, kann ich damit in jedem Bereich oder Kategorie ein Geschäft aufbauen und kann jeden als Kunden bedienen, unabhängig davon, wo in der Welt er sich gerade befindet, wir sprechen hier von Milliarden von Menschen.”

Andreessen sieht durch diese Entwicklung Player wie Google oder Facebook im Vorteil. Aber auch Start-ups, denn auf diese Weise können sie 2 Milliarden Smartphone in Entwicklungsländern und 6 Milliarden Smartphones in der gesamten Welt adressieren. “Das ist ein sehr expansiver Markt.”

“Gleichzeitig öffnen sich so ganz neue Arten von Geschäften. Was 2011 geschah war der Aufstieg der Verticals und eCommerce war dafür die Brutstätte. Wir haben jetzt eine ganze Kategorie von eCommerce-Kategorien gesehen, die vor 5 bis 10 Jahren überhaupt nicht möglich gewesen wären, weil der Markt zu klein war.” So habe Andreessen-Horrowitz zum Beispiel in Fab oder Airbnb investiert, also einen Immobilien-Spezialisten und einen Raumausstatter. Daneben sei Uber ein interessanter Kandidat. Uber ist eine neuartige Taxi-Applikation.

Vor allem der Einzelhandel werde als erstes unter dieser neuen Entwicklung leiden. “Und ich sage das nicht, weil ich den Einzelhandle nicht mag”, erklärt Andreessen. Doch der Druck wachse. Vor allem als Elektronik- und Bekleidungshändler sollte man sich sorgen. Das Ladengeschäft habe das Problem, dass jeder Laden in jeder Stadt seine eigene Einrichtung brauche und jeder Laden auch seine eigene Lagerhaltung brauche. Und die Margen seien gering. Schon im kommenden Jahr werde diese Entwicklung voll zuschlagen.

Laut Andreessen macht es also heute mehr denn je Sinn, in Software-Unternehmen zu investieren. Und Andreessen ist natürlich nicht alleine auf der Welt. Dave McClure zum Beispiel fördert mit seinen 500 Startups nach dem Gießkannenprinzip junge Unternehmen mit Geld und Mentorenwissen. Ein ähnliches Modell verfolgen Naval Ravikant and Babak Nivi mit ihrem “Xing für Investoren und Start-ups”.

Auf der Plattform AngelList finden Start-ups und Geldgeber zusammen. Google Venture macht es etwas anders und kauft, wie von Chairman Eric Schmidt vorgegeben, wöchentlich ein Start-up. Die Macher dieser Start-ups bekommen unter der Fuchtel von Google dann sogar eigene Startup-Seminare, Vorträge und wenn es gar nicht klappen will, dann hilft der Trupp von Bill Harris mit Entwicklern von Google aus. Eher traditionell geht es da Ping Li von Accel Partner an. Allerdings soll Li jetzt 100 Millionen Dollar in den Bereich Big Data stecken. Tim Chang von dem Investor Mayfield hingegen interessiert sich mehr für das Thema Gamification. Weitere herausragende Investoren der zurückliegenden 12 Monate finden Sie in unserer Bildergalerie.

Silicon-Redaktion

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