Die New York Times berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass der Aufsichtsrat des Portalbetreibers Yahoo sich mit dem Gedanken trägt, den größten Teil asiatischer Beteiligungen abzustoßen.
Demnach soll das Board heute über den Verkauf der Anteile am chinesischen E-Commerce-Unternehmen Alibaba Group und Yahoo Japan beraten. Mit den neuen Finanzmitteln könnte Yahoo die Übernahmeangebote von Silver Lake Partners und TPG Capital zurückweisen, so die Quellen.
Alibaba und Softbank, das die Mehrheit an Yahoo Japan hält, würden neue rechtlich eigenständige Gesellschaften gründen, die das Bar- und Betriebsvermögen verwalten, heißt es in dem Bericht. Yahoo würde dann nur noch einen Anteil von 15 Prozent an Alibaba halten.
Yahoo wollte den Bericht nicht kommentieren. Allerdings hatte Firmengründer Jerry Yang schon im Oktober einen ähnlichen Plan vorgelegt. Der sah den Verkauf des internationalen Geschäfts vor, um Schulden abzubauen und Yahoo neu auf den amerikanischen Markt auszurichten.
Die Zukunft von Yahoo ist seit der Entlassung von CEO Carol Bartz im September ungewiss. Gerüchten zufolge sind neben diversen Investoren auch Google und Microsoft an einer Übernahme des angeschlagenen Internetkonzerns interessiert. Letzteres soll im November ein Geheimhaltungsabkommen mit Yahoo unterzeichnet haben, um Einsicht in seine Bücher zu erhalten und den Weg für eine Akquisition zu ebnen.
Anfang Dezember Kursierten Gerüchte, dass der chinesische Portalbetreiber Alibaba selbst an einer vollständigen Übernahme von Yahoo interessiert sei.
Ein Käufer von Yahoo wird heute mit Sicherheit deutlich weniger ausgeben müssen als die 2008 von Microsoft gebotenen 33 Dollar pro Aktie, die der damalige Yahoo-CEO Jerry Yang ausgeschlagen hatte. Gerüchten zufolge wollte Silver Lake Partners zuletzt 16,60 Dollar pro Aktie für einen 20-Prozent-Anteil an Yahoo zahlen. Die Investmentfirma TPG Capital soll einen Dollar mehr je Anteilsschein geboten haben.
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