David Coombs hält das Vorgehen der USA gegen den angeblichen WikiLeaks-Informanten Bradley Manning für “überzogen”. Daher hatte er in der Anhörung, in der darüber entschieden werden soll, ob gegen Manning ein Verfahren eröffnet wird, für Milde gegenüber seinem Mandanten aufgerufen.
Manning wird zur Last gelegt, rund 700.000 Dokumente an die Plattform weitergegeben zu haben. Allerdings sei den USA dadurch kein Schaden entstanden. Coombs erklärte daher, dass 30 Jahre Haft für den Obergefreiten mehr als genug seien.
Manning habe “dauerhaft, bewusst und methodisch” sensible Dokumente aus verschiedenen Quellen der USA gezogen, um diese dann an WikiLeaks weiterzuleiten, wirft ihm die Anklage vor. Die Ermittler sprechen von erdrückenden Beweisen für Mannings vorgehen.
Bei der Anhörung in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland soll geklärt werden, ob die Beweise für die Eröffnung eines Militärprozesses ausreichen. In einem Prozess könnte Manning dann auch dem Vergehen der “Unterstützung des Feindes” für schuldig befunden werden. Damit würde er eine Lebenslange Haft verbüßen müssen. Und das ist es auch, was die Anklageseite fordert. Offenbar ist ein Militärprozess sehr wahrscheinlich. Aber auch die Todesstrafe wäre als Strafmaß möglich.
Bis zu 16. Januar hat der zuständige Richter für seinen Beschluss Zeit. Der Richter hat bis dahin auch noch die Möglichkeit, die derzeit 22 Anklagepunkte abzuändern. Bekennt sich Manning für schuldig, dann könnte er das Verfahren umgehen. Zudem kann er dadurch auf ein milderes Urteil hoffen.
Details über das wichtige Verfahren wurden indes nur wenige Bekannt, weil die US-Behörden Medien den Zutritt zu dem Verfahren verweigert haben. Auch ein Protokoll der Verhandlung wird, wie ‘The Nation’ berichtet erst in drei bis vier Monaten verfügbar sein.
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