Googles Milliarden-Subvention für den Kokurrenten Mozilla
Rund 300 Millionen Dollar jährlich bezahlt Google an die Mozilla Foundation, der Organisation hinter dem quelloffenen Firefox-Browser.
Erst diese Woche haben Google und Mozilla das Suchabkommen um drei Jahre verlängert. Für beide Organisationen ist das eine Win-win-Situation, denn Mozilla kann sich so in den nächsten drei Jahren über 300 Millionen Dollar freuen, wie AllThingsD unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet. Doch auch für Google dürfte dieser Deal sehr wichtig und vor allem wertvoll sein, der sicherstellt, dass Google als Suchmaschine im Browser Firefox voreingestellt bleibt.
Offenbar hat Mozilla geschickter verhandelt als noch vor drei Jahren. 2010 hatte Google rund 103 Millionen Dollar an Mozilla überwiesen. Das waren rund 84 Prozent des gesamten Jahresumsatzes von Mozilla.
Grund dafür, dass Google zur Verlängerung der Suchpartnerschaft nun deutlich mehr Geld auf den Tisch legen musste, waren den Quellen von AllThingsD zufolge Konkurrenzangebote von Yahoo und Microsoft. Vor allem Microsoft habe versucht, Bing als Standardsuche für Firefox zu etablieren und Google dort zu verdrängen.
Obwohl Yahoos Suche Bings Algorithmen nutzt, sei Yahoo angeblich ebenfalls an einer Kooperation mit Mozilla interessiert gewesen, um seinen stetig sinkenden Anteil am Suchmarkt zu stabilisieren. Doch der Deal wurde für Yahoo letztlich zu teuer.
Das bisherige Suchabkommen zwischen Google und Mozilla, das die Partner 2008 geschlossen hatten, war im November ausgelaufen. Seine Verhandlungsposition hatte Mozilla dadurch gestärkt, dass es Ende März mit Firefox 4 Microsoft Bing als Suchoption einführte. Ende Oktober folgte eine Firefox-Version mit Bing als Standardsuche. Außerdem unterhält Mozilla auch weiterhin Suchpartnerschaften mit Yahoo, Yandex, Amazon und E-Bay.
Anders als noch 2008 konkurriert Firefox heute mit Googles eigenem Browser Chrome. Laut einer aktuellen Statistik von StatCounter hat er Firefox bei den weltweiten Marktanteilen vom zweiten Platz hinter Microsofts Internet Explorer verdrängt. Net Applications sieht hingegen Firefox noch knapp vor Chrome. Dennoch ist der Trend eindeutig: Chrome gewinnt, Firefox und Internet Explorer verlieren Marktanteile. Hält diese Entwicklung an, könnte Chrome bald der meistgenutzte Browser in Europa werden.
Dennoch ist der Firefox nach wie vor eine der wichtigsten Browser-Plattformen weltweit. Und auch die Nutzer des Firefox sollen schließlich weiterhin mit ihrer Suche auf Google landen.