Kanadier darf mit “iPad-Ausweis” in die USA einreisen
In die USA einzureisen, gehört nicht gerade zu den einfachen Dingen. Ein 33-jähriger Kanadier durfte kurz vor Weihnachten jedoch ins Land, obwohl er sich mit nichts anderem identifizieren konnte, als mit einer Reisepasskopie, die auf seinem iPad gespeichert war.
Seit 2009 reicht ein Führerschein nicht mehr aus, wenn man als Kanadier in die USA einreisen will. Die US-Behörden verlangen zusätzlich einen Reisepass, einen erweiterten Führerschein oder einen sogenannten Nexus Pass.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP war Martin Reisch auf dem Weg von Montreal in die USA, als er kurz vor der Grenze bemerkte, dass er seinen Reisepass vergessen hatte. Reisch hatte jedoch ein iPad mit einer Reisepasskopie dabei, die er für den Fall eines Verlustes angelegt hatte.
Reisch stand vor der Wahl, nach Montreal zurückzufahren oder es mit dem iPad zu versuchen – und entschied sich dafür, das Glück auf die Probe stellen. Nach dem Bericht reagierte der US-Grenzbeamte “leicht verärgert”, als ihm der Kanadier das iPad entgegenhielt. Reisch erklärte wahrheitsgemäß, dass er Kindern von Freunden Weihnachtsgeschenke vorbeibringen wolle und zeigte zudem seinen Führerschein vor.
Der US-Grenzbeamte schnappte das iPad und ging damit in das Kontrollhäuschen. Reisch: “Dort blieb er fünf, sechs Minuten. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Als er zurückkam, machte er erst eine lange Pause – dann wünschte er mir schöne Weihnachten.”
Auf dem Rückweg gelang Reisch mit der gleichen Masche die Einreise. Das nächste Mal will er jedoch wieder den echten Reisepass mitbringen. Gegenüber AP sagte Reisch, er hoffe, dass die Behörden die digitale Identifikation offiziell ermöglichten. Fluglinien akzeptieren ja auch Bordkarten, die auf Smartphones gespeichert sind. “In Zukunft wird man Grenzen mit Hilfe seiner Identität auf einem digitalen Gerät passieren. Das ist nur eine Frage der Zeit.”