Künftig werde es eine “IBM-Version” von Apache OpenOffice geben, so Brill. Oracle hatte OpenOffoce.org Mitte April vergangenen Jahres an die Apache Foundation übergeben. Diese ist nun für den Code und die Organisation der Projektstrukturen verantwortlich. IBM hatte von Anfang an Unterstützung zugesagt.
“Ab jetzt stecken wir unsere Arbeit in das Apache-OpenOffice-Projekt, und wir erwarten, dass wir künftig eine ‘IBM Edition’ von Apache OpenOffice anbieten werden”, heißt es in dem Blogeintrag. Den Quellcode von Lotus Symphony habe IBM in das OpenOffice-Projekt eingebracht. Man stelle auch Arbeitskräfte in den Bereichen Entwicklung, Produktmanagement und Marketing zur Verfügung.
Für Bestandskunden von IBM bedeutet die Entscheidung, dass Symphony die letzte Version des Office-Pakets sein wird, die im Notes-Client enthalten ist. Der neue Apache-OpenOffice-Code basiere nicht mehr auf Eclipse, so Brill weiter. Deshalb lasse sich die IBM Edition von Apache OpenOffice nicht mehr in Notes integrieren.
Support für Symphony 3.0.1 wird IBM während des gesamten Lebenszyklus des Notes-8.5-Clients anbieten. Je nach Bedarf werde man Updates und Wartungs-Releases zur Verfügung stellen. Unterstützung gebe es aber auch für Notes-Kunden, die die IBM Edition von Apache OpenOffice anstatt oder zusätzlich zu Symphony nutzen wollten.
IBM unterstützt bereits seit vergangenem Juli das Unternehmen OpenOffice mit Symphony-Quellcode. Allerdings ist das OpenOffice der Apache Foundation heute nur eine Fork der freien Office-Suite. Ein großer Teil der Entwickler-Community hat sich inzwischen hinter LibreOffice gestellt. Das gilt auch für mehrere Linux-Anbieter wie Ubuntu, die OpenOffice in ihren Distributionen durch LibreOffice ersetzt haben.
Vor diesem Hintergrund hatte der Verein Team OpenOffice.org e.V. im vergangenen Herbst eine Spendenaktion gestartet. Nach dem Rückzug von Hauptsponsor Oracle sollte so die Weiterentwicklung der Programme sowie die Betreuung der Nutzer fortgeführt werden.
Das Team OpenOffice.org will nach eigenen Angaben in Zukunft als wichtiger Sponsor auftreten und so eine Balance zwischen Kleinen (User, potentielle Partner) und Größeren (IBM, Novell, Red Hat etc.) herstellen. Dies sei in den letzten Jahren durch die Übermacht des Hauptsponsors nicht möglich gewesen.
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