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WikiLeaks kommt auf den Kutter

Derzeit unterhält WikiLeaks in Schweden und Island Server, um die Webseite WikiLeaks online stellen zu können. Jetzt berichtet der amerikanische Nachrichtensender Fox News unter Berufung auf “Quellen innerhalb der Hacker-Community”, dass es offenbar ernsthafte Überlegungen gibt, die Infrastruktur der Organisation auf die hohe See zu verfrachten.

Der Umzug auf See würde für die Webseite wie auch für den Gründer Julian Assange einige Vorteile mit sich bringen. Denn in internationalen Gewässern könnten sich Assange und auch die Webseite dem Zugriff der USA entziehen, denn so würde die gesamte Organisation maritimen Gesetzen unterliegen.

Assange würde somit wohl auch der Vorladung nach Schweden entgehen, die ihm derzeit erhebliche Probleme bereitet.

Weniger als die Vorwürfe aus Schweden, wo ihm in zwei Fällen sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vorgeworfen wird, dürfte sich Assange dem Zugriff der US-Justiz entziehen wollen. Derzeit läuft gegen ihn in England ein Auslieferungsverfahren nach Schweden. Gegen das er aktuell am britischen Supreme Court Berufung eingelegt hat.

In den USA führt man seit der Veröffentlichung geheimer Kriegsdokumente im Jahr 2010 durch WikiLeaks “aggressiv Untersuchungen” durch und man werde “jeden verfolgen, der gegen US-Gesetze verstoßen hat”, so der Sprecher des State Department P.J. Crowley.

Derzeit verhandeln die USA auch den Fall des mutmaßlichen WikiLeaks-Informanten Bradley Manning. Sollte er für schuldig befunden werden, droht ihm eine lebenslange Haft.

WikiLeaks soll nun sogar eine eigene Fernsehsendung bekommen. Assange erklärt dazu: “In dieser Serie werde ich in Gesprächen mit Menschen, die unsere Zukunft mitgestalten, die Möglichkeiten ausloten, die unsere gesellschaftliche Entwicklung nehmen kann. Steuern wir auf eine Utopie zu? Oder auf eine Dystopie und wie können wir jetzt dafür die nötigen Schritte tun?” Sollte die Quelle “in der Hacker-Community” recht behalten, dann wird Assange die Moderation vom Deck eines Schiffes aus machen müssen.

Einen ähnlichen Schritt hatten auch die Macher von The Pirate Bay Anfang 2007 versucht. Damals war geplant den Hochsee-Gefechtsstand Sealand zu kaufen und das kleine regierungslose Eiland als Hauptsitz der Gesellschaft eintragen zu lassen. Fürst Michael Bates allerdings wollte nicht verkaufen und schon gar nicht für weniger als 750 Millionen Euro. Auch für WikiLeaks ist Sealand keine Option, denn das völkerrechtlich nicht anerkannte ‘Land’ liegt innerhalb der 12 Meilen-Zone vor Großbritannien und unterliegt damit der Hoheit des Königreiches.

Silicon-Redaktion

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