Categories: Unternehmen

Portal für gebrauchte MP3s darf weitermachen

Allerdings scheint dabei alles mit rechten Dingen vor sich zu gehen, denn ein Gericht gab ReDigi jetzt grundsätzlich Recht – das Portal darf auch weiterhin MP3-Dateien vertreiben, die bereits einen Vorbesitzer hatten.

ReDigi hat seine Pforten im Oktober vergangenen Jahres geöffnet und begreift sich als modernes Äquivalent zum Laden für gebrauchte LPs. Über ReDigi bekommen Nutzer die Möglichkeit, ihre gebrauchten MP3-Dateien, die sie natürlich ganz legal über iTunes gekauft haben, wieder weiter verscherbeln zu können. Allerdings funktioniert dieses Portal nur mit Musik aus iTunes. Mit MP3s aus Amazon oder denjenigen, die von CDs gerippt wurden, handelt das Portal nicht.


Kaufen und Verkaufen von gebrauchten MP3-Dateien.

Der Richter des Bezirksgerichtes New York begründete sein Urteil damit, dass Menschen, die kopiergeschütztes Material besitzen, dieses auch rechtmäßig verkaufen dürfen, das sei durch die so genannte First-Sale-Doctrine gedeckt. Allerdings dürfte der Musikverleger Capitol sehr wahrscheinlich in diesem Prozess in Berufung gehen.

Capitol wird daher weiter versuchen, dem in Massachusetts angesiedelte ReDigi einen Verstoß gegen das Urheberrecht nachzuweisen. Capitol wirft dem Portal auch vor, gar keine gebrauchten MP3-Dateien zu verkaufen und sei daher für Urheberrechtsverletzungen verantwortlich. Capitol forderte zudem 150.000 Dollar pro Lied, das ReDigi verkauft hat und das aus dem Programm von Capitol stammt.

ReDigi hat das Gericht offenbar davon überzeugen können, dass hier tatsächlich von einer unbekannten Zahl von Nutzern gebrauchte MP3-Dateien hochgeladen werden. Bei einem Verkauf werde keinerlei Kopie erstellt und mit dem Zustandekommen eines Kaufvertrages könne der ursprüngliche Besitzer nicht mehr auf das Material zugreifen.

ReDigi bietet abseits dieses Angebotes auch noch einen Streaming-Dienst für Musik. Die gebrauchten Dateien kosten zwischen 79 und 87 Cents und sind damit nur geringfügig günstiger als die Originale im Apple Store. ReDigi behält 15 Prozent des Verkaufserlöses ein.

Vermutlich sehnt sich auch die Musikindustrie hin und wieder nach der guten alten Schallplatte zurück. Da bekamen gebrauchte Datenträger Kratzer, nutzten sich ab und verbogen sich, wenn sie in der Sonne lagen. Aber wie oft kann man eine gebrauchte MP3-Datei weiterverkaufen bis sie sich abnutzt. Vielleicht werden für besonders seltene MP3-Dateien auch Sammlerpreise bezahlt.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

1 Tag ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

2 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

2 Tagen ago

Coveo beschleunigt europäisches Wachstum durch Expansion in der DACH-Region

Neue Kunden sind unter anderem SAP, Conforama Schweiz, 11teamsports, Phillip Morris International, Baywa und Thalia.

3 Tagen ago

Britische Behörden setzen auf Oracle Cloud

Oracle schafft einheitliche Plattform für vier Ministerien und über 250.000 Beamte mit der Oracle Applications…

3 Tagen ago

Windows 10: Wer haftet für Datenschutz nach Support-Ende?

Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.

3 Tagen ago