ACTA richtet sich gegen das Filesharing im Internet. Das aber ist das gerade Gegenteil von Fälschung, hat doch das Netz erst ermöglicht, ein File 1:1 und dementsprechend unverfälscht mit jemandem zu teilen. In Wahrheit ist ACTA also ein Abkommen gegen echtes Teilen und somit gegen geteilte Echtheit.
Das wiederum ist unchristlich und technikfeindlich. Gebietet doch schon die Heilige Schrift (Lukas, Kap. 3, Vers 11) zu teilen: “Er aber antwortete und sprach: Wer zwei Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat, und wer Speise hat, der tue auch also.”
Ein File zu teilen, ist eine reine Freude – nicht ganz so wie, das Bett mit jemandem, aber immerhin: Wer zwei Dateien hat und dem gibt, der keine hat, der hat jemanden etwas Gutes getan, also auch selbst etwas davon, und trotzdem noch zwei Dateien. Filesharing ist die Zärtlichkeit der Surfer.
Wikipedia, das Online-Lexikon, dessen Autoren ihr Wissen mit allen Surfern teilen, führt zum Thema aus: “Das Teilen einer Ressource ermöglicht potenziell eine bessere Ausnutzung ihres Potenzials als der exklusive Zugriff durch nur einen Nutzer. Extrem deutlich ist dies bei immateriellen Gütern wie Wissen, das durch die Mitteilung überhaupt erst lebt und das Teilen quasi unbeschränkt” ermöglicht.
Ohne Time Sharing gäb’s kein Mulitasking, i.e.: das Aufteilen der Prozessorzeit unter mehreren Applikationen. Bei Ethernet, dem Netzwerkprotokoll, das sich durchgesetzt hat, teilen sich die Knoten das Medium.
Die prächtigsten Mehr-Wege-Server teilen den Arbeitsspeicher unter den Prozessoren: SMP – Shared Memory Processing. Sonst würden sie überhaupt nicht funktionieren.
Ohne das Teilen gäb’s keine Kryptographie. Diese wird symmetrisch genannt, wenn beide Teilnehmer einen pre-shared Key verwenden.
Und bei der asymmetrischen Kryptographie wird erst recht geteilt, unendlich lange Primzahlen durch einander. Das Ergebnis wirft man dann weg und rechnet mit dem Rest weiter. Das nennt sich Modulo, und es ermöglicht digitale Unterschriften und Zertifikate, also eine sichere Kommunikation.
In der IT bedeutet zu teilen immer, eine Win-Win-Situation herzustellen: Wer teilt, gibt und bekommt dafür mehr. Der Prozessor, der sich den Arbeitsspeicher mit einem anderen teilt, wird durch den bei seiner Rechenarbeit entlastet. Und Schlüssel lassen sich in der Datenkommunikation überhaupt nur dann sinnvoll einsetzen, wenn man sie mit jemandem teilt.
Nur Dateien dürfe man nicht teilen, meinen einige Loser. – Aber das ist eine Ansicht, die man ja nicht teilen muss.
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Auf den Punkt gebracht!
...und Wissen ist Macht... (was den "Mächtigen" ja noch nie so wirklich geheuer war)
Teilen und Teilung
Dieser Seitenblick ist eine teilenswerte Mitteilung!