Sieh mir in die Augen, Wurst!
Der Brandenburger Bauer Bernd Schulz vermarktet seine Schweine in einer Art Internet-Auktion. Ein Schwein wird online ausführlich vorgestellt, der Termin für die Schlachtung genannt. Online kann man auch vorbestellen, was nach der Schlachtung übrig bleibt.
Bislang hat Schulz so drei Schweine verkauft, im Moment ist Schwein Nr. 4 im Angebot. Die Sau ist laut Schulz eineinhalb Jahre alt. “Eigentlich sollte sie als Zuchtsau vor allem für Nachwuchs sorgen. Sie hat auch schon einmal abgeferkelt, aber irgendwie rauscht sie nicht mehr so richtig (hat einen schwachen Zyklus) und wird nicht mehr tragend.”
Deshalb habe man sich dafür entschieden, sich von ihr zu trennen – und zwar am 2. März. Die Lieferung der Wurst erfolgt dann zehn Tage später. Derzeit ist Schwein Nr. 4 allerdings fast ausverkauft – Kaufwillige können nur noch Schlackwurst und Rotwurst bestellen.
Realisiert hat die Webseite der Berliner Dennis Buchmann, der Public Policy studiert. “Der hohe Fleischverbrauch geht auf Kosten der natürlichen Ressourcen, also wollte ich ein Gegenmodell zur Massentierhaltung anbieten”, sagte er der FAZ. Für Buchmann handelt es sich um ein Projekt für mehr Transparenz im Schweinestell. Es gehe darum, der Wurst ein Gesicht zu geben. Wie man mit einem Einkauf bei Bauer Schulz Karma-Punkte sammeln kann, erläutert Buchmann in einem Video: