Apple stoppt Motorola-Smartphones in Deutschland

So hat das Landgericht München jetzt auf Antrag von Apple eine einstweilige Verfügung gegen Motorola erlassen. Diese betrifft einige Motorola-Smartphones, die nach Ansicht des Richters Peter Guntz gegen das Apple-Patent EP1964022 verstoßen, mit dem die Slide-to-Unlock-Technologie abgedeckt ist. Der Patentexperte Florian Müller berichtete in dem Blog FOSS Patents zuerst über das Urteil.

Allerdings müsse Apple das Verkaufsverbot auf “eigenes Risiko” durchsetzen und vorab eine Bürgschaft hinterlegen, heißt es dort. Damit sollen mögliche Schadensersatzansprüche seitens Motorola gedeckt werden, falls eine höhere Instanz Guntz’ Entscheidung aufhebt.

Müller zufolge wurde in München über drei verschiedene Ausführungen der Slide-to-Unlock-Geste verhandelt. Bei zweien, die Motorola in seine Smartphones implementiert hat, war Apple erfolgreich. Bei einer Dritten, die das Xoom-Tablet nutzt, entschied das Gericht zugunsten Motorolas.

“Apple macht Ansprüche aus demselben Patent gegen Samsung in Mannheim geltend, und es kann jederzeit Klagen gegen weitere Hersteller von Android-Geräten einreichen”, so Müller weiter. “Das heutige Urteil ist für Google und Android eine sehr schlechte Nachricht.”

Wie die BBC berichtet, hat Motorola inzwischen angekündigt, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen. Darüber hinaus teilte ein Sprecher des Unternehmens mit: “Motorola hat ein neues Design für diese Funktion eingeführt. Von daher erwarten wir keine Auswirkungen auf aktuelle Lieferungen oder künftige Verkäufe.”

Der Rechtsstreit zwischen Motorola und Apple dauert seit Herbst 2010 an. Beide Firmen werfen sich gegenseitig Patentverletzungen vor. Zuletzt hatte ein Gericht in Deutschland ein Verkaufsverbot gegen iPhone 4, iPhone 3G S, iPhone 3G sowie alle UMTS-Modelle des iPad verhängt und kurz darauf zumindest vorerst wieder aufgehoben.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Die Hoffnung bleibt ...
    ... dass endlich irgend eine Firma diesem faulem Apfel mal mächtig in seinen fetten Hintern tritt und die Firma platt macht. Mir hängt dieses dauernde Prozessieren gegen die Konkurrenten mächtig zum Hals raus. Apple kopiert selber mindestens so viel wie andere von Apple, aber Apple hat mehr Geld für Anwälte und die haben zu 99% wohl selber iPhones (geschenkt erhalten).

    Selbst wenn es mal ausser iPhones keine anderen Telefone mehr geben würde - ich würde keines kaufen - nie im Leben.

Recent Posts

Cybercrime im Abo: RaaS verändert die BedrohungslageCybercrime im Abo: RaaS verändert die Bedrohungslage

Cybercrime im Abo: RaaS verändert die Bedrohungslage

Welche Mechanismen hinter RaaS stecken und welche wirtschaftliche Anreize es für Angreifer gibt, erklärt Mick…

2 Tagen ago
Upskilling: Warum KI Entwickler nicht ersetzen wirdUpskilling: Warum KI Entwickler nicht ersetzen wird

Upskilling: Warum KI Entwickler nicht ersetzen wird

KI wird zwar die Rolle von Entwicklern verändern, aber das Berufsbild als solches nicht abschaffen,…

2 Tagen ago
MILC: Web3-Infrastruktur für die digitale Content-ÖkonomieMILC: Web3-Infrastruktur für die digitale Content-Ökonomie

MILC: Web3-Infrastruktur für die digitale Content-Ökonomie

Die Blockchain-basierte Plattform für Medienlizenzierung als Antwort auf zentrale Herausforderungen der Content-Ökonomie.

3 Tagen ago

5 Tipps: So wird die Dateninfrastruktur fit für das KI-Zeitalter

Die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz verändert die Art und Weise, wie wir Daten erzeugen,…

3 Tagen ago

BearingPoint: GenKI Analytics im Realitätscheck

GenKI bietet Potenzial zur Effizienzsteigerung und Automatisierung datengetriebener Prozesse. Doch viele Unternehmen kämpfen mit strategischen,…

4 Tagen ago

Prompt in Malware umgeht KI-basierte Bedrohungserkennung

Schadsoftware enthält Text im Code, der die KI-Modelle so beeinflussen sollte, dass sie ihn fälschlicherweise…

4 Tagen ago