Als der Forrester-Analyst Peter O’Neill 2004 auf der CeBIT einen Vortrag halten sollte, blieb das Plenum leer, wie er in seinem “first Letter from Germany” felsthält. Er habe das damals nicht persönlich genommen. Vor allem aber verspricht er sich von der CeBIT 2012 auch wichtige Impulse, “weniger als Handelsmesse, sondern vielmehr als Konferenz”.
Und dafür ist unter anderem das Programm vom 6 März verantwortlich. Unter dem Motto “All Tings Smart” sprechen hochrangige Vertreter von Microsoft, IBM, Huawei, Ericsson, AGT und dem WWW Consortium. Am Tag darauf heißt es “Flying The Cloud” und hier sprechen Mitarbeiter von SonicWALL, Amazon, VMWare, SAP und NETGEAR sowie die EU-Kommissarin für das digitale Zeitalter, Neelie Kroes.
Die gesamte CeBIT wird unter dem dem Leitthema “Managing Trust” stehen. Das hat Ernst Raue, CeBIT-Vorstand bei der Deutschen Messe AG schon im vergangenen November bekannt gegeben. Das Partnerland wird in diesem Jahr vom 6. bis 10. März Brasilien sein, eine der derzeit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und ein ITK-Markt mit einem prognostiziertem Volumen von 92 Milliarden Euro.
2011 lautete das Leitthema “Work & Life with the Cloud”. “Managing Trust” sei eine logische Fortsetzung davon, so der Messe-Chef. “Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt sind ein gemeinsames Interesse von Staat, Wirtschaft und Verbrauchern. ‘Managing Trust’ beschreibt den Prozess der Vertrauensbildung als Basis für Fortschritt und Wachstum”, so Raue. Vertrauen sei damit längst kein weicher Faktor mehr, sondern wesentlicher Grundpfeiler wirtschaftlichen Handelns.
In diesem Jahr wird die Messe in die Breiche pro, lab und gov aufgeteilt. Mit live richtet sich die Messe auch an “hightechbegeisterete Konsumenten”. Frank Pörschmann, Chef der CeBIT erklärte, dass die Deutsche Messe dieses Konzept bereits 2011 verfolgte. Weil diese Gliederung bei Besuchern und Ausstellern gut angekommen sei, werde man sie beibehalten.
Ein positives Signal für die Messe ist unter anderem auch die Tatsache, dass Samsung als Aussteller wieder zurück auf die CeBIT kommt. Bereits im vergagenen Jahr registrierten die Ausrichter mehr Aussteller als in den Jahren zuvor. Insgesamt waren 2011 etwa 4200 Unternehmen – 2010 waren es noch 4157 – aus über 70 Ländern vor Ort, dazu zählten auch Firmen, die nach mehrjähriger Pause zurückgekehrt waren. Dazu zählen auch Hersteller wie HP, Xerox, Canon, Epson oder Siemens Enterprise Communications.
Auch SAP wird in diesem Jahr wieder dabei sein und das mit einem Konzept, das nicht nur den SAP-Anwendern, sondern auch der breiten Öffentlichkeit die Relevanz von SAP-Software demonstrieren soll. Damit will SAP nicht nur den 40. Geburtstag begehen, sondern auch demonstrieren, in welchen Bereichen des alltäglichen Lebens SAP zum Einsatz kommt. Schwerpunktthemen sind bei SAP Anwendungen, Analytics, Mobile, Cloud sowie Datenbanktechnologien.
Das 100-Jährige Jubiläum feierte IBM im Vergangenen Jahr auf der CeBIT und nach wie vor ist die IT-Messe in Hannover die größte IBM-Leistungsschau weltweit. Bereits am Montag, den 5. März, Martina Koederitz, General Manager IBM Deutschland zusammen mit anderen hochrangigen Sprechern über “Smarter Cities at work” referieren. Weitere Themen sind unter anderem Big Data, Cloud, Smarter Commerce, intelligente Sicherheitssysteme, Mittelstand oder auch Business Analytics.
Die Cloud ist auch für den Anbieter Fujitsu auf der CeBIT ein Thema. HP, das als Aussteller wieder auf die CeBIT gefunden hat, wird die neuen ‘autonomen’ Gen8-ProLiant-Server auf der CeBIT vorstellen.
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IT Trends erkennen
Die CeBIT bleibt ein Erfolg, wenn sie es schafft die wichtigsten Trends der Branche aufzugreifen und darzustellen. Das diesjährige Thema scheint "Managing Trust" ist schlau gewählt. Da Datenschutz und das Vertrauen der Kunden zentrale Aspekte der Branche sind und sein werden. Das hat auch Renate Schmidt erkannt:
http://www.theeuropean.de/renate-schmidt/9987-maxime-datenschutz
Aus und vorbei?
Vorbei sind wohl jene Zeiten, als sich die Autokarawane über die A2 durch Hannover staute, weil jeder auf die Cebit wollte. Wie wichtig die Computermesse seinerzeit war spürte man als Besucher auf den Messeständen. Mit herablassendem Blick durchleuchtete das Messepersonal den Interessenten. Auf diesem Status Quo stehen die Aussteller auch heute noch, auch wenn die Autokarawane mangels Interesse nicht mehr vorhanden ist.
Für uns als Mittelständler ist z. B. die Schnüffelei von Google, Bing etc. mittlerweile ein richtiges Problem geworden. Mittlerweile müssen wir in unserer EDV die Suchmaschinen kontrollieren, damit keine vertraulichen Informationen wie z. B. Produktzeichnungen in die falschen Hände geraten. Aktuelles Beispiel: wir haben die Kennung des Browsers verändert. Doch der Zugriff auf die Google Webmastertools zur Kontrolle unserer Webseite wird verwehrt mit dem Hinweis, wir würden einen veralteten Browser verwenden. Noch möge man uns doch bitte die Entscheidung überlassen, mit welchem Werkzeug wir das Internet nutzen. Wenn es dann wirklich nicht funktioniert, sehen wir das selbst.
So beginnt Vertrauensverlust auf ganzer Front. Das fängt mit Maschinen an, und hangelt sich durch bis zur Software. Denn selbst unserem SBS-Server 2008 schenken wir kein Vertrauen mehr, und damit verbunden eben Microsoft. Und dies zieht sich durch die gesamte IT-Technik. Wer als Produktionsbetrieb auf Effizienz setzt, hat mit der propagierten IT-Zukunft keine Überlebenschance. Gehen Sie mal durch ein mittelst. Unternehmen. Da klingeln iPhones, Navis suchen die neueste Karte, der Virenscanner macht ein Update, die Serveranlage muss neu gestartet werden, der Produktionsrechner erlebt gerade seinen Absturz, und das Handy vom Geschäftsführer wühlt gerade im AppStore.
Und da sollen wir noch Zeit haben für die Cebit? Wir brauchen im Betrieb Lösuungen, und keine Cloud. Wir brauchen effiziente und bezahlbare Software, und keine Updates mit sechs Seiten Lizenzvereinbarung. Brauchen wir eigentlich noch eine Cebit?
Mit freundlichem Gruß
Dieter Gotzen