Auf dem Mobile World Congress, der kommende Woche in Barcelona stattfindet, sollen erste Funktionen vorgestellt werden. Ziel sei es laut Mozilla, das Open-Source-Betriebssystem im zweiten Quartal fertigzustellen. “Unsere T-Labs und Mozilla betreiben seit Längerem eine Forschungskooperation”, zitiert das Blatt einen Telekom-Sprecher. “Zu welchen konkreten Ergebnissen dies führen könnte, möchten wir heute offenlassen.”
Mozilla arbeitet seit dem Sommer vergangenen Jahres an dem Android-Rivalen ‘Boot to Gecko’. Die Software ist auf Smartphones und Tablets ausgerichtet und arbeitet mit der Rendering-Engine Gecko, die auch den Firefox-Browser sowie den E-Mail-Client Thunderbird antreibt.
Die Deutsche Telekom hoffe, dass mit ‘Boot to Gecko’ eine echte Alternative zu den beiden derzeit dominierenden mobilen Betriebssystemen Android und iOS entsteht, erklären Branchenbeobachter das Engagement des Bonner Konzerns. Bei Verhandlungen über den Verkauf mobiler Geräte haben es Netzwerkbetreiber umso schwerer, je dominanter einzelne Betriebssysteme werden. Zudem ist es für die Telekom schwer, eigene Dienste in die Plattformen andere Anbieter zu integrieren.
Mozilla wiederum könnte mit ‘Boot to Gecko’ die Position im immer wichtigeren Markt mit mobilen Geräten stärken. Die Internetnutzung verlagert sich immer mehr auf Smartphone und Tablets. Mozillas bekanntestes Produkt – der Firefox-Browser – spielt hier aber nur eine untergeordnete Rolle.
“Wir werden öffentlich arbeiten, den Quellcode in Echtzeit veröffentlichen, erfolgreiche Zugänge einem Standardisierungsgremium vorlegen und alle Änderungen verfolgen, die sich aus diesem Prozess ergeben”, so Mozilla-Forscher Andreas Gal im vergangenen Sommer. In diesem Punkt würde sich das Projekt deutlich von Googles Android unterscheiden. Das Mobilbetriebssystem ist zwar ebenfalls Open Source, den Code gibt Google aber immer erst nach der Veröffentlichung eines Release frei, manchmal erst Monate später.
Anwendungen für ‘Boot to Gecko’ sollen nicht nur in Firefox, sondern generell im Internet laufen. Laut Mike Shaver, Vice President für technische Strategie bei Mozilla, werden die Gecko-Anwendungen nicht das Android SDK, sondern vorhandene und künftige Programmierschnittstellen (APIs) für Webanwendungen nutzen. Endgültiges Ziel sei es, den “Würgegriff proprietärer Technologien über mobile Geräte” zu lösen.
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